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Entscheidung im Januar

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Die Anzeige des Zentralrates der Juden in Deutschland gegen Martin Hohmann wegen Volksverhetzung ist inzwischen bei der Staatsanwaltschaft Fulda anhängig. Wie deren Pressestelle auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT mitteilte, hat die Staatsanwaltschaft Düsseldorf, bei der die Anzeige durch den Zentralratsvorsitzenden Paul Spiegel gemacht worden war, den Fall deshalb nach Hessen abgegeben, weil Hohmann seine umstrittene Rede dort in seiner Heimatgemeinde Neuhof gehalten hatte. In Fulda ist man nach wie vor mit der Prüfung der Anzeige befaßt. Mittlerweile hat Hohmann mit dem Vorsitzenden des Berliner Fördervereins Invalidenfriedhof, Klaus Francke, Kontakt aufgenommen. Dieser hatte angekündigt, Hohmann im neuen Jahr aus dem Verein ausschließen zu wollen, vorher aber noch ein Gespräch mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten zu führen (JF 51/03). Gegenüber der JUNGEN FREIHEIT hatte sich Francke allerdings ziemlich entschlossen gezeigt und Hohmann eines „dumpfen“ und „unerträglichen“ Antisemitsmus bezichtigt. Dieser teilte nun gegenüber der JF mit, daß sich die Sache nicht am Telefon habe klären lassen und man sich auf ein persönliches Treffen im Januar geeinigt habe. Die Frage, ob Francke damit bereit sei, seinen Entschluß, Hohmann auszuschließen, gegebenfalls zu überdenken, beantwortete der Vereinsvorsitzende gegenüber der JF mit dem Satz: „Das hängt vom Gespräch ab“. Unterdessen hat auch Klaus Naumann, ehemaliger Generalinspekteur der Bundeswehr und eines der prominenten Mitglieder des Fördervereins, die Anfrage der JUNGEN FREIHEIT nach seiner Position in dieser Frage beantwortet. Wie schon in der vergangenen Woche die Vereinsmitglieder Jörg Schönbohm und Wolf Jobst Siedler, möchte auch er sich nicht zu der „offenen Angelegenheit … öffentlich äußern“. Versehentlich hatte die JUNGE FREIHEIT außerdem gemeldet, auch der Historiker Guido Knopp sei Mitglied des Vereins, tatsächlich jedoch handelt es sich um Werner Knopp, den ehemaligen Vorsitzenden der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Auch er wollte keine Stellungnahme zu dem Fall abgeben. Unterdessen verteilen in Gummersbach in NRW und in St. Wendel im Saarland offenbar Sympathisanten in der CDU „Hohmann-freundliche“ Flugblätter zusammen mit Abzügen seiner Rede und sorgen dort damit für Unruhe. Der Unterzeichner des Flugblattes, der CDU-Mann Olaf Pioch, gehörte vor drei Wochen auch zu den Unterzeichnern des Appells „Kritische Solidarität mit Martin Hohmann“.

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