Das spannendste Bundesliga-Finale aller Zeiten – wie von vielen Medienvertretern herbeigeschrieben – war es dann doch nicht. Angesichts der laschen Darbietung von Werder Bremen stand der VfL Wolfsburg bereits nach 26 Minuten als Meister fest. Bayern München und der VfB Stuttgart waren frühzeitig aus dem Meisterrennen ausgeschieden. Kein Vergleich also zum dramatischen Endspurt von 2001, als Bayern erst in der vierten Minute der Nachspielzeit den entscheidenden Treffer landete und Schalke 04 den Titel vor der Nase wegschnappte. Der Überraschungscoup der Wolfsburger ist eng mit Trainer, Sportdirektor und Geschäftsführer Felix Magath verbunden, der als Coach – ganz im Gegensatz zu Jürgen Klinsmann – für die „alte Schule“ steht. „Ich glaube nicht, daß sich der Fußball so stark verändert hat“, verteidigt der Sohn einer Ostpreußin und eines US-Soldaten aus Puerto Rico seine angeblich veralteten Trainingsmethoden. Außerdem verweist Magath Kritiker auf die Erfolge, welche er mit genau diesem Konzept in den 1980er Jahren als aktiver Spieler feierte. Der gebürtige Aschaffenburger wurde immerhin Europameister, zweimaliger Vize-Weltmeister und gewann mit dem Hamburger SV zweimal den Europapokal.
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