Mohammed Saïd al-Sahhaf. Ein Name wie Donnerhall. Wochenlang hat der kleine bebrillte Mann aus Bagdad uns auf Weltklasseniveau unterhalten. Das verwundert nicht, schließlich stammt er aus dem Land, das die Märchen aus 1001 Nacht erfunden hat. Schöne Witze gibt es über den irakischen Münchhausen. Kostprobe? Wie viele Engel braucht der liebe Gott um Sahhaf in den Himmel zu bringen? 100 – einer der ihn hochbringt und 99, die ihn davon überzeugen, daß er jetzt tot ist. Auch mit Weisheiten aus dem Orient hat er nicht gespart. „Lying is forbidden in the Iraq“, wußte er. Aber was tut dieser brillante Entertainer heute? Seit Wochen ist er nicht mehr auf unseren Bildschirmen aufgetaucht. Bei seiner tollen Qualifikation hätte vielleicht Gerhard Schröder einen Job für unseren Mohammed. Zu tun gäbe es viel. So könnte er zum Beispiel die wirklichen Ursachen unserer ökonomischen und politischen Krise erklären. „Eure Dummheit, Faulheit und Gefräßigkeit sind an der Misere schuld. Arbeitet mehr, ansonsten werde ich Eure gottverdammten Gedärme in der Sonne rösten!“ Mit so viel Ehrlichkeit und Motivation würde ein Ruck durch unser Land gehen. Mitgliederbegehren, Konsensrunden und anderen Blödsinn könnte sich unser Kanzler dann ersparen. Und das Beste: seinen Lieblingsfeind George W. Bush könnte Mohammed behalten. „Erst wenn Du Sohn einer [zensiert] die dreckigen [auch zensiert] unseres Kanzlers gefressen hast, dann darfst du wieder deutschen Boden betreten.“ Jawoll, sprich zu uns!