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Verlierer

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Drei Skandale, dreimal der gleiche Verlierer. Rudolf Scharping ist nicht gemeint, obwohl er als Partei-, als Fraktionsvorsitzender und als Verteidigungsminister scheiterte. Da ist der Streit um die Berichterstattung der lesenswerten Zeitschrift Börse Online. Das Magazin ist für Kapitalanleger, ob Profis oder Einsteiger, eine Quelle wertvoller Information. Eine Reihe von Skandalen in den USA hat inzwischen Präsident Bush auf den Plan gerufen. Die Serie von Bilanzfälschungen drohte nach Deutschland zu schwappen. Börse Online berichtete über ähnliche Entwicklungen bei der Firma MLP. Redaktion und MLP-Rechtsabteilung trafen sich vor Gericht. MLP gestand ein, fahrlässig gehandelt zu haben. So einigte man sich gütlich. Die Verlierer: Die Aktienbesitzer von MLP. Ähnlich überoptimistisch gaben sich die Verantwortlichen bei „EM-TV“ und die Fachleute der Banken. Die Aktien des Filmverleihers stürzten ins Bodenlose. 55 Aktionäre klagten und verloren jetzt auch in zweiter Instanz. Schließlich inszenierte die Bundesregierung den unwürdigen Rauswurf des Telekom-Chefs Ron Sommer. Dem Unmut der Kleinaktionäre wurde ein Sündenbock präsentiert. Das Wasser steht der Schröder-Regierung offenbar bis zum Hals. Würde er sonst in die Mottenkiste greifen und einen Juden als Alleinschuldigen am T-Desaster hinstellen? Derlei Stimmungsmache galt doch als längst überwunden. Sommer erhielt den Goldenen Handschlag. Die Verlierer sind abermals die Aktionäre.

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