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Designierte ARD-Chefin: RBB-Intendantin wünscht sich diverseren Rundfunk

Designierte ARD-Chefin: RBB-Intendantin wünscht sich diverseren Rundfunk

Designierte ARD-Chefin: RBB-Intendantin wünscht sich diverseren Rundfunk

Patricia Schlesinger: Die RBB-Intendantin will einen diversen Rundfunk Foto: picture alliance/dpa | Paul Zinken
Designierte ARD-Chefin
 

RBB-Intendantin wünscht sich diverseren Rundfunk

Das deutsche Fernsehen ist nicht divers genug: Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Rostock. Die Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg nimmt das zum Anlaß, um für mehr Diversität an deutschen Sendeanstalten zu werben.
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MÜNCHEN. Die Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg, Patricia Schlesinger, hat mehr Diversität an deutschen Sendeanstalten gefordert. „Man merkt: Wir sind immer noch sehr geprägt von Mehrheitsansichten und der Mehrheitsgesellschaft. Und ich glaube, das können wir uns nicht mehr leisten.“

Ein Viertel der Menschen in Deutschland habe mittlerweile einen Migrationshintergrund. In Berlin sei die Zahl mit 35 Prozent noch wesentlich höher, Tendenz steigend. „Wer, wenn nicht wir, bietet diesen Menschen etwas an?“

Es gehe laut Schlesinger in der deutschen Medienlandschaft schon längst nicht mehr nur um die Gleichstellung von Mann und Frau. Diversität bedeute auch, andere Nationalitäten und Geschlechter abzubilden. Man habe dafür rundfunkinterne Gremien geschaffen, die diese Veränderungen von oben anleiteten. „Aus den Gewerken der ARD weiß ich: Es gibt heute kaum noch eine Besetzung, in dem dieses Thema nicht irgendwie mitschwingt.“ Schlesinger wird im kommenden Jahr den Vorsitz der ARD übernehmen.

ARD plant Programmänderungen

Anlaß der Äußerungen war die Vorstellung der sogenannten Fortschrittsstudie zur audiovisuellen Diversität, die im Auftrag der Malisa-Stiftung von der Rostocker Medienwissenschaftlerin Elizabeth Prommer erstellt wurde. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, daß Frauen und Minderheiten wie beispielsweise Behinderte, Homosexuelle oder auch Migranten im deutschen Fernsehen unterrepräsentiert sind.

Im Interview mit dem Radiosender „Radio Eins“ sprach sich die Wissenschaftlerin für eine Selbstverpflichtung von Sendeanstalten aus, um inhaltlich und personell mehr Diversität zu erreichen. „Das hat die BBC eingeführt, und das scheint sehr gut zu funktionieren.“

Ende September hatte die ARD mitgeteilt, sich in Zukunft verstärkt auf die Darstellung von Diversität im Programm zu konzentrieren. In der Presseerklärung heißt es: „Die ARD hat sich das Ziel gesetzt, im Programm und in den Sendern selbst vielfältiger zu werden. Ein senderübergreifendes Netzwerk und eine neue Arbeitsstruktur sollen dazu beitragen, die Vielfaltsgesellschaft im Programm erlebbar zu machen und so mehr Menschen zu erreichen.“

Die Koordination der einzelnen Maßnahmen solle der Rundfunk Berlin Brandenburg unter dem Vorsitz von Patricia Schlesinger übernehmen. (fw)

Patricia Schlesinger: Die RBB-Intendantin will einen diversen Rundfunk Foto: picture alliance/dpa | Paul Zinken
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