BERLIN. Die Gruppe der Arbeitnehmer, die sich selbst als „hochmotiviert“ bezeichnen, hat im vergangenen Jahr deutlich abgenommen. Lediglich 18 Prozent der Befragten bezeichneten sich selbst so, im Jahr 2019 waren es noch 42 Prozent, wie aus einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung EY hervorgeht, die den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vorliegt.
Fast drei von vier Befragten (72 Prozent) bezeichnete sich als „motiviert“, 28 Prozent gaben an, im Beruf lediglich „Dienst nach Vorschrift“ zu verrichten. 34 Prozent, also etwa jeder Dritte, gaben an, mit ihrem Beruf „uneingeschränkt zufrieden“ zu sein. Dagegen sagten 15 Prozent, sie seien „eher unzufrieden“ oder „unzufrieden“.
Arbeitnehmer im Öffentlichen Dienst sind motivierter
Deutlich motivierter zeigten sich Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst. Dort bezeichnete sich fast jeder Vierte (24 Prozent) als „hochmotiviert“. Unabhängig von freier Wirtschaft oder Beamtentum waren Führungskräfte die motiviertesten Angestellten: Hier bezeichneten sich 67 Prozent als „hochmotiviert“.
Der Arbeitsdirektor der Unternehmensberatung EY, Jan-Rainer Hinz, warnte vor einer potentiell negativen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. „Durch das nicht genutzte Potential verlieren Unternehmen kurz- und mittelfristig Milliarden Euro an Umsatz. Langfristig droht zusätzlich ein Fachkräfteverlust.“ Wer mit seinem Beruf nicht zufrieden sei, „wird sich nach Alternativen auf dem Arbeitsmarkt umschauen“, warnte Hinz.
Für die Jobstudie wurden 2.000 Arbeitnehmer im gesamten Bundesgebiet befragt. (st)