Statt nach Peking und zu Sportwettkämpfen führt uns dieser österreichische Kinderfilm auf die südchinesische Insel Hainan. Die beiden Salzburger Knaben Danny (Kaspar Simonischek) und Li Wei (Marco Yuan) kennen sich kaum, doch weil der „Gelbfüßler“ die „Langnase“ bei einem Fußballderby krankenhausreif gefoult hat, laden Li Weis Eltern das Opfer zu einem Sommerurlaub bei Großvater Wang ein. Mürrisch fügt sich der österreichische Bub. Dessen Eltern führen das Salzburger Marionettentheater und ahnen nicht, daß der Hauptdarsteller, eine Mozart-Puppe, stets um Mitternacht zum Leben erwacht. Mozart schleicht sich samt Flügel in Dannys Koffer und begleitet den Jungen in das ferne Land. Doch das Idyll im exotischen Fischerdorf trügt. Großvater Wang erzählt den Jungs auf Führungen durch die Landschaft, wie die Schergen der Kulturrevolution einst sein Schattentheater vernichtet haben und wie schwierig es nun bei aller Liebe zu dieser alten chinesischen Kunstform ist, ein solches Theater neu zu etablieren. Hinzu kommt, daß Wang wie viele seiner Nachbarn von einem kriminellen Wucherer Geld geliehen hat und nun erpreßt wird. Der Halunke und seine Hintermänner planen, das Dorf plattzumachen, um dort einen luxuriösen Hotelkomplex zu errichten. Geholfen wäre dem Großvater, wenn es gelänge, den seltenen, überaus kostbaren Diamantfisch zu fangen. So geht es auf Hainan abenteuerlich zu, aber auch ganz romantisch. Denn Mozart hat sein Klavier im renovierten Schattentheater aufgebaut und seine Liebe zur Hauptdarstellerin unter den schweinsledernen Figuren entdeckt … Mit „Mozart in China“ ist dem vielfach preisgekrönten Duo Nadja Seelich (Drehbuch) und Bernd Neuburger (Regie) ein sehenswerter Film für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren gelungen, der sich höchst wohltuend von dem abhebt, was das Kino ansonsten als Familienunterhaltung anbietet. Foto: Mozart, Lin Lin, Danny und Li Wei