Die mit einem Umfang von ca. fünfzig Seiten zweimonatlich erscheinende Zeitschrift Militär & Geschichte – Untertitel: „Bilder – Tatsachen – Hintergründe“ – befaßt sich in ihrer aktuellen Ausgabe schwerpunktmäßig mit dem Balkanfeldzug 1941. „Hauptsache, daß es losgeht“, schrieb der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Joseph Goebbels, damals in sein Tagebuch. Tatsächlich stand mit Hitlers „Weisung Nr. 25“ die militärische Lösung des Balkanproblems fest, ungeachtet aller Loyalitätsbekundungen Jugoslawiens, die Verpflichtungen aus dem sogenannten „Dreimächtepunkt“ auch künftig gewissenhaft zu erfüllen. In einem Blitzkrieg sollten Griechenland und Jugoslawien gleichzeitig niedergerungen werden. Die schnelle Besetzung der beiden Staaten durch die deutsche Wehrmacht bedeutet indes auch eine riskante Verzettelung der Kräfte. So mußte der geplante Feldzug gegen die Sowjetunion verschoben werden. Im Sonderteil des Heftes stellt Matthias Runge den antiken Kriegerstaat Sparta vor, dessen eiserne militärische Disziplin und politisches System von Philosophen und Historikern gleichermaßen gelobt wurde, während zeitgenössische Satiriker sich darüber lustig machten. Einerseits repräsentierte Sparta die erste griechische Demokratie mit einmal im Monat abgehaltenen Volksversammlungen aller über zwanzig Jahre alten Vollbürger, andererseits aber auch eine Gesellschaft, die weite Teile der ursprünglichen Bevölkerung unterdrückte und als Heloten versklavte. Diese waren jedoch nicht das Eigentum eines einzelnen Spartaners der dorischen Oberschicht, sondern gehörten dem Staat. Während die Zahl der Vollbürger zu keiner Zeit 9.000 überschritten haben dürfte, standen diesen mindestens siebenmal so viele Heloten gegenüber. Ihre Demoralisierung und Dezimierung wurde quasi zu einem wichtigen Instrument der Innenpolitik, was schließlich dazu führte, daß ihnen jedes Jahr der Krieg erklärt wurde und ihre Tötung gewissermaßen zu den Mutproben der jungen Krieger gehörte. In der Schlacht bei den Thermopylen 480 v. Chr. leisteten die Spartaner gegen den persischen Großkönig Xerxes I. so lange erfolgreich Widerstand, bis nach fünftägigem Kampf alle Spartaner gefallen waren. 371 v. Chr. fand die Vorherrschaft Spartas in der Schlacht bei Leukra endgültig ihr Ende. Ein Porträt der Päpstlichen Schweizer Garde, der ältesten militärischen Einheit der Welt, die nunmehr auf eine glanzvolle 500jährige Geschichte zurückblickt, im Teil „Das Dokument“ ein Bericht über „Uniformen im Spannungsfeld von Zweckmäßigkeit und Mode“, der die Uniformentwicklung, Mode und Stilelemente eines Reiterregiments von 1683 bis hin zu den jüngsten – je nach Einsatzgebiet unterschiedlichen – Uniformen der Bundeswehr vergleicht, und nicht zuletzt eine exakte Vorstellung der wohl erfolgreichsten deutschen Handfeuerwaffe, der Pistole Walther „P 38“, vervollständigen das nicht nur für Militaria-Liebhaber lesenswerte und gelungene Heft. Anschrift: Pabel-Moewig Verlag. Karlsruher Str. 31, 76437 Rastatt. Einzelpreis: 3,20 Euro; Jahresabo: 21,60 Euro. Internet: www.militaer-und-geschichte.de
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