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Wohin treibt die CDU?

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Wohin treibt die CDU?

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Heute beginnt in Köln der 27. Bundesparteitag der CDU. Es ist das erste Treffen der Bundesdelegierten mit Peter Tauber als Generalsekretär. Das Motto: „Wir arbeiten für Deutschlands Zukunft“. Eines der wichtigsten Themen soll in der Tat die Zukunft der Partei sein, wofür eigens eine „Zukunftskommission“ gebildet wurde, die auch auf dem Parteitag eine herausgehobene Rolle spielen wird.

Im Juni dieses Jahres hatte Peter Tauber verkündet, er wolle die CDU „bunter, weiblicher und jünger“ machen. Beklagt wurde nämlich die geringe Anzahl von Mitgliedern mit Migrationshintergrund. Der Altersdurchschnitt liegt bei 59 Jahren, wovon etwa ein Viertel weiblich ist. Größtes Problem ist aber die schrumpfende Zahl von Mitgliedern. 750.000 waren es 1990, heute sind es 467.000.

Die Umschreibung „bunter, weiblicher und jünger“ klang in den Ohren vieler als ein weiteres Abgleiten in die Beliebigkeit. Insbesondere die christlichen und konservativen CDU-Anhänger protestieren seit Jahren gegen den Linkskurs der C-Partei.

Eine lange Liste des Verrats

Die Nummer 1 der christlich-konservativen Beschwerdeliste ist das Lebensrecht. Daß sich die Partei mit dem C derart mit der gegenwärtigen Abtreibungspraxis abgefunden hat, wird als Verrat an den christlichen Wurzeln angesehen. Hinzu kommt, daß sich die CDU auch immer liberalere Positionen in der Bioethik (Stammzellenforschung) und hinsichtlich der Sterbehilfe angeeignet hat. Jüngst hat sich außerdem noch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe für eine rezeptfreie „Pille danach“ ausgesprochen – eine völlig unnötige Positionierung.

Inzwischen ist aber ein weiteres wichtiges Thema hinzugekommen: Christliche Eltern mit Kindern im Schulalter fühlen sich zunehmend verraten, weil die CDU keinen oder nur einen geringen Widerstand gegen die geplante Einführung der „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ und der Frühsexualisierung der Kinder leistet. Der Angriff auf die Unschuld der Kinder ist dermaßen heftig, daß die Wut vieler Eltern über die Passivität der CDU völlig verständlich ist.

An dieser Stelle könnte man einwenden, Schulpolitik sei ausschließlich Ländersache. Dennoch geht das Thema auch die Bundespartei etwas an, denn hier geht es um nichts Geringeres als ein im Grundgesetz verankertes Grundrecht: „Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht“ (Artikel 6 Absatz 2).

Früher vermittelte die CDU noch das Gefühl, das C ernst zu nehmen

Weitere Punkte ließen sich hinzufügen. So vermissen christliche Wähler ein entschlosseneres Eintreten für die traditionelle Auffassung von Ehe und Familie. Die CDU spricht sich zwar für die Wahlfreiheit der Familien aus und hat in der vergangenen Legislaturperiode das Betreuungsgeld durchgesetzt, doch de facto unterstützt die C-Partei die Verstaatlichung der Kinder und die forcierte Eingliederung der Mütter in das reguläre Arbeitsleben.

Eines wird immer deutlicher: Die CDU ist nicht bereit, ihre Macht auch nur im geringsten in Gefahr zu bringen, um die Schwächsten in der Gesellschaft zu schützen: die ungeborenen Babys, die Kinder im Schul- und Vorschulalter, die Eltern, die Wert auf eine christliche Erziehung ihrer Kinder legen.

Eine Partei in der Größe der CDU kommt nicht umhin, Kompromisse schließen zu müssen. Doch wer die CDU in früheren Jahrzehnten wahrgenommen hat, erkannte, daß sie ein Herz für die Schwachen zeigte. Die Partei schaffte es, das Gefühl zu vermitteln, jeder werde durch sie ernst genommen und jeder hätte seinen Platz in der Partei mit dem hohen C, auch wenn klar ist, daß man nicht alle Probleme aus der Welt schaffen könne.

Der Geist verweht

Man spürte vielerorts den christlichen Kern der Partei, wie er eben auch in Gemeinden oder Gruppen zu finden ist, in denen der christliche Glauben ernst genommen und praktiziert wird. In einem solchen Umfeld fühlt sich jeder akzeptiert, unabhängig wie wichtig oder unwichtig, erfolgreich oder gescheitert er sein mag. Aufgrund der Gottesebenbildlichkeit ist jeder Mensch vor Gott eine einzigartige Person, die nicht durch eine andere zu ersetzen ist.

Nach dem Zweiten Weltkrieg haben die Christdemokraten stark das christliche Menschenbild betont, um eben einen scharfen Kontrast zum Menschenbild der Nazis zu setzen. Auf diese Weise konnte die CDU so vielen unterschiedlichen Menschen und Gruppen das Gefühl vermitteln, so etwas wie eine „Familie“ zu sein. Doch dieser Geist entschwindet. Die CDU wird zunehmend zur machtfixierten Partei von Technokraten und Funktionären.

Die Bemühungen vieler halbprominenter C-Politiker, sich für eine Koalition mit den Grünen hübsch zu machen, verstärken diesen Eindruck. Die Grünen sind voll des Mitleids für die Tiere, die nicht „artgerecht“ leben und wollen ihnen alle möglichen „Rechte“ geben. Gleichzeitig sind sie für eine radikale Liberalisierung der Abtreibung und der systematischen Vernichtung der kindlichen Unschuld.

Deutschland braucht christliche Politik

Es ist zu hoffen, daß die christlichen Kräfte, die in der CDU noch existieren, doch stark genug sind, um innerparteilich wirken zu können. Denn Deutschland braucht eine christliche Politik. Ansonsten hat unser Land keine Zukunft und die CDU noch viel weniger.

 

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