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Max Otte, Kapitaltag, Vermögensschutz, Markus Krall, Stefan Homburg

Alles muß raus!

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Alles muß raus!

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Kennen Sie das „Deutsche Anleger Fernsehen“? Zugegeben, als Nicht-Anleger wäre ich auf diesen Kanal, der vor allem Börsenberichte und Investitions-Empfehlungen sendet, nicht ohne weiteres aufmerksam geworden. Wenn, ja wenn es nicht „Dr. Alfons Proebstl“ gäbe.

Die Kunstfigur mit dem echten wienernden Kaffeehaus-Schmäh hat es in sich. Vom roten Sessel aus, den Revolver im Halfter an der Lehne und den Rotwein griffbereit, die Nostalgie-Musiktruhe, den Feuerlöscher und die Brandstifter-Benzinkanister an der Naturstein-Kulissenwand im Hintergrund, spießt der Video-Kolumnist, im braunen Großkaro-Anzug mit rosa Streifenkrawatte, bunten Ringelsocken und bisweilen offenen Schnürsenkeln von Kopf bis Fuß ein zum Anarchischen neigender Freiheitlich-Konservativer, seit einem halben Jahr allwöchentlich im lässigen Plauderton bissig und treffend die „feschen Schmankerln“ vom „Absurdenbüffet“ auf.

Jeder kriegt sein Fett weg

Getreu dem Motto „Alles muß raus!“ gibt es keine Tabus, jeder kriegt sein Fett: „Die grüne Spießer-Partei“ und infantile grüne EU-Parlaments-Jungspunde auf Kinderparty in Straßburg („Es genügt nicht, deppert zu sein, man muß auch in die Politik gehen“), Islamisten und deutschlandhassende Einwanderer („da bin ich für ein One-Way-Familienticket im Orientexpreß“), die „politische Correctness, auf die wir in der BRD einige hochentwickelte ‘Moral-Patente’ besitzen“, Euroretter, Einwanderungslobby und gerne auch „Erdolf“, der „Giftzwerg im Plastikzwirn aus Ankara“. Wenn „Dr. Alfons Proebstl“ über „Drogensüchtige, Steuerhinterzieher, Pädophile, Studienabbrecher, Steinewerfer“ herzieht, kann es durchaus vorkommen, daß er nicht „schon wieder über unsere ‘Fachkräfte’ oder die ‘absichtlich Einreisenden’ redet, sondern, „Herrschaften, gemeint ist unsere Regierung“. Dann doch lieber ins „Café Ungehorsam“ zum Interview mit Akif Pirinçci.

Die sorgfältig und hochwertig produzierte Serie hat durchaus Kultpotential. „eigentümlich frei“-Herausgeber André Lichtschlag hat „Dr. Proebstl“ bereits auf die Titelseite seiner Medien-Schwerpunktausgabe gesetzt. Die Macher der Satire-Serie beschreiben ihr Motiv Lichtschlag gegenüber als „reine Notwehr“ – „Die kommende Generation soll uns nicht vorwerfen können, wir haben wieder nichts bemerkt und gewußt!“

„Humor ist der Knopf, der verhindert, daß einem der Kragen platzt“

Ein Versicherungsunternehmen als Sponsor und ein Spartensender als Kooperationspartner scheinen zudem für eine solide Finanzierung zu stehen. Der Doktortitel soll übrigens ebenfalls echt sein, „den Dr. phil. haben wir von einer amerikanischen Garagen-Uni gekauft, da stehen wir dazu“.

Reinschauen lohnt sich also, „wenn’s Ihnen auch so reicht wie mir!“ – denn, „wie man weiß, Herrschaften, ist Lachen ja der Knopf, der verhindert, daß einem der Kragen platzt“.

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