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Die Sexualisierung der Kindheit geht voran

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Die Sexualisierung der Kindheit geht voran

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Eine britische Studie der britischen „National Society for the Prevention of Cruelty to Children (NSPCC)“ vom März 2013 berichtet von 4,562 Kindern – 98 Prozent davon Jungen –, die 5,028 Sexualvergehen im Zeitraum von 2009–2012 begangen haben. Manche Kinder waren kaum fünf Jahre alt. Britische Medien gehen davon aus, daß es noch eine viel höhere Dunkelziffer gibt.

Diese Zahlen sind ein Beleg für ein Phänomen, das noch zu wenig Gegenstand der öffentlichen Debatte ist: die Sexualisierung der Kindheit in den westlichen Gesellschaften.

Wer diesen Angriff auf die moralische Gesundheit der Kinder schon seit langem beobachtet, wundert sich über solche Berichte nicht mehr. Die Zeitschrift Bravo, die seit Jahrzehnten Kindern alle möglichen Sexualpraktiken detailliert anhand von Fotos und Texten präsentiert, schrieb selbst noch in einer Presseerklärung vom 29. Juni 1999 mit dem Titel „KidsVerbraucherAnalyse 1999: Die 6 bis 9jährigen sind verspielte Konsumenten mit Vorliebe für Süßigkeiten“: „So zeigt sich auf der anderen Seite schon in dieser jungen Altersgruppe eine geschlechtsspezifische Ausrichtung. Bei den Mädchen sind Titel wie Barbie, Wendy, Bibi Blocksberg und auch schon die Bravo stark.“

Verbale Eingriffe in die Intimsphäre Neunjähriger

Bravo ist nur eines vieler Organe, die Kinder in eine erotisierte Welt stürzen. Pop-Kultur und Werbung richten ihre erotisierten Botschaften auf ein zunehmend jüngeres Publikum. Dieses versteht zwar nicht richtig, worum es geht, begreift aber, daß ein erotisiertes Aussehen in der Gesellschaft Prestige verleiht. Die Kinder kleiden und verhalten sich entsprechend.

Doch inzwischen sexualisiert auch der Staat die Kinder in der Grundschule. In Berlin wurde 2011 im Rahmen der Initiative „Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt“ ein Sexualkundeunterricht eingeführt, der Kindern ab dem ersten Grundschuljahr beibringen soll, was Homosexualität, Bisexualität, Transsexualität und „sexuelle Vielfalt“ sind. Als Unterrichtsmaterial ist ein Themen-Koffer mit 25 Bilderbüchern und einem Memory-Spiel vorgesehen. So sollen die Kinder „spielend“ die „Vielfalt der Sexualität“ lernen und Verständnis für alle möglichen „sexuellen Identitäten“ entwickeln. In Märchen und Geschichten soll „sexuelle Vielfalt“, „Anderssein“, „Brechen mit Rollen-Klischees“ und unkonventionelles Zusammenleben thematisiert werden.

Für Empörung und heftige Diskussionen sorgt zur Zeit die Einführung eines detaillierten Sexualkundeunterrichts in der Katholischen Grundschule Lindenburger Allee in Köln-Lindenthal. In einem „Fragebogen“ müssen neunjährige Kinder Fragen beantworten wie „Was ist ein Orgasmus?“, „Was geschieht beim Geschlechtsverkehr, damit ein Baby entstehen kann? Zeichne und schreibe es auf!“ oder „Es gibt viele Worte für Geschlechtsverkehr, schöne und weniger schöne. Einige hast du schon kennengelernt (Sex haben, miteinander schlafen). Welche kennst du noch?“.

Sexualisierung als Instrument zur Revolutionierung der Gesellschaft

Glücklicherweise protestieren die Eltern gegen diesen Unterricht. Auf die Frage, wie so etwas in einer katholischen Schule möglich sei, antwortet die Schulleitung, die Grundschule sei zwar katholisch, doch sie befinde sich in staatlicher Trägerschaft. Das Erzbistum Köln habe deshalb keinen Einfluß auf den Lehrplan.

Die Sexualisierung der Gesellschaft und auch der Kinder wird seit langem als Instrument zur revolutionären Umgestaltung der Gesellschaft eingesetzt. So haben auch die Kommunisten erkannt, wie wichtig die Sexualisierung der Kinder und der Jugendlichen sei, um ihre ideologischen Ziele zu verwirklichen. Der österreichische Psychoanalytiker Wilhelm Reich (1897–1957), der in den 1920er Jahren in der Sowjetunion für den Kommunismus tätig war, erkannte die Notwendigkeit der sexuellen Revolution für die Aufrichtung einer kommunistischen Gesellschaft, wie er seinem Buch „Die sexuelle Revolution“ erläutert: „Es ist also völlig klar: Sexuelle Freiheit der Jugend bedeutet den Untergang der Ehe (im Sinne der Zwangsehe), sexuelle Unterdrückung der Jugend soll sie ehefähig machen. Darauf reduziert sich letzten Endes die vielgenannte Formel von der ‘kulturellen’ Bedeutung der Ehe und der jugendlichen ‘Sittlichkeit’. Einzig aus diesen Gründen läßt sich die Frage der Ehe nicht ohne die der jugendlichen Sexualität und umgekehrt diskutieren.“

„Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals im tiefen Meer versenkt würde“, sagt uns Matthäus 18, 6. Doch nicht allein diese Aggression gegen die Unschuld der Kinder muß uns zum Protest motivieren, sondern auch der Schutz der Religionsfreiheit. Für Menschen, die das Christentum ernst nehmen, ist die Situation in den Schulen unerträglich und schlichtweg eine Verletzung ihres vorrangigen Rechts auf die Erziehung der Kinder – was eigentlich in Artikel 6 II Satz 1 GG geschützt ist – und ihrer Glaubens- und Gewissensfreiheit (Art 4 GG).

Elternrechte schützen

Auch Papst Benedikt XVI. hat sich seinerzeit mehrmals für die Elternrechte eingesetzt, zuletzt in seiner Botschaft zum Weltfriedenstag am 1. Januar 2013: „Das Recht der Eltern und ihre vorrangige Rolle in der Erziehung der Kinder – an erster Stelle im moralischen und religiösen Bereich – müssen geschützt werden.“

Doch kaum ein Politiker in Deutschland nimmt hierzu Stellung. Auch hier müssen Christen und Eltern selber dafür sorgen, daß ihre Rechte ernst genommen werden.

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