Er hat es wieder getan. Bundesumweltminister Peter Altmaier kann es einfach nicht lassen, Deutschlands Hausfrauen und Haushaltsvorstände mit wohlfeilen Ratschlägen zu beglücken, wie per Gürtelengerschnallen (da kennt er sich aus) die Energiewende doch noch gelingen kann: Einfach nicht über 18 Grad heizen zu Hause!
Das tun zwar Menschen, bei denen die Heizkostenrechnung nicht vom Amt beglichen wird, im allgemeinen sowieso nicht; selbst Steinbrücks halten beim Heizen ihrer Villa die Altmaiersche Richttemperatur freiwillig ein. Ökologisch-korrekt gesehen würde sich also bei einem Regierungswechsel schon mal gar nichts ändern.
Altmaier freilich ist in der Beziehung Wiederholungstäter. Den wieder mal aufgewärmten weisen Ratschlag, beim Kochen doch einfach den Deckel auf dem Topf zu lassen, um den Energieverbrauch zu senken, hat er erst kürzlich über eine millionenschwere Anzeigenkampagne unters Volk gebracht. Das wußte zwar schon meine Oma, aber gut, daß es der Bundesumweltminister auch noch mal gesagt hat.
Dämmrige Feiertage
Unsere Altvorderen, die im zwanzigsten Jahrhundert ihre einschlägigen Erfahrungen mit totalitären Regimen jeder Art gemacht haben, kann derlei regierungsamtliche Topfguckerei ohnehin nicht wirklich beeindrucken. Krieg und Sozialismus führen nun mal direkt in die Mangelwirtschaft. Gut, daß uns Merkel Mann fürs Grobe mal wieder dran erinnert.
Was der Kriegsgeneration der „Kohlenklau“ und der „DDR“-Aufbaugeneration der „Wattfraß“, das soll also uns Heutigen der Altmaier sein. Halt, nein, falsch: Natürlich die bösen Energieverschwender, vor denen er uns warnt. Ein Name für die Personifizierung des Schuldigen fürs Versagen der bei Risiken und Nebenwirkungen wie immer völlig unschuldigen Staatsinterventionisten wird noch gesucht. In diesem Sinne: Dämmrige Feiertage, einen dunklen Rutsch ins neue Jahr und fröhliche Energiewende!