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Tod über dem Atlantik

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Es hätte auch mich treffen können. Vor einem Monat flog ich in einer Boeing 747 über die Unglücksstelle; von Rio de Janeiro aus, wie das Unglücksflugzeug; mit Air France und Zielort Paris, wie das Unglücksflugzeug; von Sonntag auf Montag, wie das Unglücksflugzeug; möglicherweise mit Flugbegleitern, die jetzt im Unglücksflugzeug waren. Ein Airbus – wie die abgestürzte Maschine – wäre mir damals lieber gewesen, weil er europäisch, modern, sicher ist.
 
Es war ein Flug ohne besondere Ereignisse, die Plätze eng, das Essen gut, keine nennenswerten Turbulenzen. Und doch fliegt der Gedanke an einen Absturz immer mit. Man ist nicht ängstlich, aber man begibt sich in Gottes Hand.

Wir sind nicht für die Luft geschaffen

Die Opfer hatten keine Zeit, sich auf den Tod vorzubereiten. Die Angehörigen, die vergeblich auf ihre Lieben warteten, die bis zuletzt nicht an die Katastrophe glauben wollten, werden noch lange traumatisiert sein. Es war ihnen nicht möglich, sich zu verabschieden. Sie werden an kein Grab gehen können, an dem sie ihrer Lieben gedenken können. Es ist nicht redlich, die Toten nach Nationen aufzuschlüsseln. Um einen jeden ist es schade, besonders um die Kinder.
 
Kommt es uns Menschen überhaupt zu, sich in die Lüfte zu erheben? Wir sind für die Erde geschaffen, nicht für die Luft. Und doch werde ich wieder fliegen, und ich werde an die Opfer und ihre Angehörigen denken, wenn ich mich über der Unglücksstelle befinde.

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