Was ist eigentlich das größte Problem unserer Gesellschaft? Ist es Feinstaub, Klima, Corona oder Mikroaggressionen gegen 5.000 Geschlechter, die durch verfeinerte Antidiskriminierungsmaßnahmen aufzuheben sind? Es sind alles Nebenkriegsschauplätze.
Das Kernproblem, mit dem wir in Deutschland und nahzu allen industrialisierten Staaten zu kämpfen haben, ist die Weigerung oder das Unvermögen eines namhaften Teils der Bevölkerung, dauerhafte Bindungen einzugehen, eine Familie zu gründen und Nachkommen in die Welt zu setzen. Obwohl wir den teuersten Sozialstaat der Welt haben, Krippenbetreuung, Elterngeld, Teilzeitregelungen, Förderung Alleinerziehender, Ganztagsbetreuung – es ändert sich an einer Kurve nichts: Die Zahl der Geburten fällt und fällt.
Randgruppen und Minderheiten
Ist das ein großes Thema? Nein. Wenn wir Zeitung lesen, Fernsehen schauen und Bundestagsdebatten verfolgen, dann scheint sich an dieser katastrophalen demographischen Entwicklung kaum jemand zu stören. Statt der für die Bestands-erhaltung eines Volkes notwendigen Zahl von wenigstens statistisch 2,1 Kindern pro Frau liegt die Rate hierzulande wie in ganz Europa bei 1,4. Die gravierendsten Folgen werden in den nächsten zwanzig Jahren eintreten, wenn die geburtenstarken Jahrgänge ins Rentenalter wechseln.
Findet irgendeine Debatte darüber statt, wie wir junge Menschen dazu ermuntern könnten, rechtzeitig die persönlichen Verhältnisse in den Griff zu bekommen, wozu im Kern gehört, eine Familie zu gründen? Welches Ideal stellen wir ins Zentrum der gesamtgesellschaftlichen Bemühungen? Welche Phantasie verwenden wir darauf, das Ja zu Bindung und Leben zu befördern? Die Wahrheit ist: Wir beschäftigen uns in Politik und Medien tagein, tagaus umfassend mit den Befindlichkeiten von Randgruppen und Minderheiten.
Prioritäten geraderücken
Es gibt inzwischen an 31 Universitäten über 200 Professuren für „Gender Studies“, die sich mit der Überwindung traditioneller Geschlechterrollen – und damit der Abschaffung der traditionellen Familie widmen. Eine Kultur des Todes.
Medien investieren ungeheure Energie in die Frage, wie sie sprachlich noch korrekter gendern können, Schulen schickten im vergangenen Jahr 12.500 Jugendliche zu Workshops, wo sie über Analsex und ihre möglicherweise noch nicht entdeckte Homosexualität aufgeklärt werden. Doch wo ist der Aufschrei über die in grauenhafter Routine Jahr für Jahr hunderttausend im Mutterleib getöteten ungeborenen Kinder?
Daß die Geburtenrate so im Keller ist, ist kein Naturgesetz. Es müssen nur die Prioritäten wieder geradegerückt und die Hierarchie der Werte geordnet werden. Nicht Selbstverwirklichung, sondern Verantwortung für Gemeinschaft sowie die traditionelle Familie und Ehe von Mann und Frau gehören wieder ins Zentrum der gesellschaftlichen Bemühungen.