Seit Jahrzehnten wird davor gewarnt, was passiert, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen. Schon jetzt ist das Rentensystem kaum noch finanzierbar. Als dann 2016 „Experten“ wie der Ökonom Marcel Fratzscher verkündeten, daß die Flüchtlinge einmal die Renten der Boomer zahlen würden, hätte man ahnen können, daß das niemals passieren wird. Nicht nur, weil es keinen verläßlicheren Kontraindikator in Deutschland als den Ökonomen Fratzscher gibt, sondern weil absehbar war, daß nicht unbedingt die Elite aus Syrien und Co. zu uns einwandert.
Fast zehn Jahre später hat man nicht nur die Lüge vom Fachkräftesegen durch muslimische Massenzuwanderung klammheimlich begraben, sondern besitzt auch noch die Frechheit, die Deutschen auf den Gedanken vorzubereiten, künftig noch länger arbeiten zu müssen, um nicht nur das Rentenloch abzufedern, sondern auch jene Zuwanderer zu versorgen, die uns einst retten sollten. Aus „Die Flüchtlinge werden einmal die Renten der Boomer zahlen“ wurde „Die Boomer sollen für die Flüchtlinge zahlen“.
Die Frage ist, ob das fair ist. Einerseits natürlich nicht. Wer sein Leben lang in das System eingezahlt hat, soll auch verdient in Rente gehen dürfen, statt für jene zu ackern, die eigentlich jung und kräftig genug sind, um für sich selbst aufzukommen. Andererseits ist da aber auch so etwas wie Schadenfreude, wenn man darüber nachdenkt, daß so manch ein unbelehrbarer Boomer nun für das zahlt, was er gewählt hat. Wer sich einmal eine der berühmt-berüchtigten „Demos gegen Rechts“ angeschaut hat, der weiß, wie viele Weißköpfe mit Funktionsjacke dort anzutreffen sind, um für die weitere Zuwanderung eines Milieus zu werben, mit dem sie, anders als die Jüngeren, kaum Berührungspunkte haben.
Rente retten, Staat entschlacken
In jedem Fall braucht es ein Umdenken in der Rentenfrage. Weil wir immer älter werden, weil wir kaum Kinder bekommen und weil die Zuwanderung der letzten zehn Jahre wenig positive Effekte hatte. Aber auch die Rente mit 70 wird das Problem nicht lösen. Es braucht grundsätzliche Einsparungen in anderen Bereichen bei gleichzeitigen Investitionen in eine progressive Familienpolitik für diejenigen, die diese Gesellschaft am Laufen halten.
Der überbordende Sozialstaat steckt voller Fehlanreize. Statt linker Gieskannenpolitik für den Bürgergeldadel braucht es endlich Entlastungen für die Mittelschicht. Die fetten Jahre für diejenigen, die das System nicht bereichern, sondern belasten, müssen endlich vorbei sein. Zudem müssen Nonsensausgaben für absurde Entwicklungshilfe- und Klimaprojekte endlich der Vergangenheit angehören. Deutschland hat kein Einnahmenproblem, es hat ein Ausgabenproblem. Für die Rente ist genug Geld da, es fließt nur in die falschen Kanäle.