Nun also doch! Es hat lange gedauert, bis Boris Palmer den Grünen den Rücken kehrt. Sektenartige Glaubensgemeinschaften sind nichts für einen Selbstdenker wie den Tübinger Oberbürgermeister. Ein Kommentar von Michael Paulwitz.
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Die Wahrheit tut oft weh. Mir ging es so ähnlich, als ich mich vor Jahren vom linksliberalen Denken und den ganzen Pseudointellektuellen in der linken Blase verabschiedet habe. Schon nach kurzer Zeit fühlte es sich aber richtig an. Boris Palmer wird eine ähnliche Erfahrung machen dürfen.
Sein Austritt ist ein längst überfälliger Schritt und war anhand der sich immer deutlicher abzeichenden Bruchlinien nur folgerichtig. Der Verstand verlässt die grüne Sekte – das lässt hoffen, dass dem weitere folgen werden.
Der Dogmatismus der Palmerkritiker lässt die jüdischen Wurzeln der Familie Palmer außer acht. Zugleich macht der Austritt Palmers die Bruchstellen der Partei der Grünen sichtbar, die zu wenig Berücksichtigung finden. Selbst Grüne sind zunehmend negativ von dem Asyldesaster betroffen und spüren die Radikalisierung durch Genderwahnsinn, Fahrradzwang etc.. Trotzdem sollte der Hauptangriff jedoch gegen die Energiewende geführt werden. Es ist der Dreh und Angelpunkt, mit dem die Grünen ihr totalitäres Handeln begründen, das ähnlich den 10 Geboten nicht hinterfragbar ist. Die JF geht hier mit gutem Beispiel voran. Wenn die Feinde meiner Feinde sich in die Haare kriegen, sind sie nicht automatisch meine Freunde. Gilt nicht nur für Wagenknecht, auch für Palmer, siehe seine gründogmatisch geprägte Stadtpolitik.
So ist es, werter Mephistopheles.
Ich bin dezidiert NICHT Ihrer Auffassung, werter Mephisto. Wir beide sind – denke ich – KEINE Klima-Experten. Inwieweit menschliches Handeln seit der Industrialisierung (negativen) Einfluss auf das Klima hatte bzw. hat, vermögen Sie und meine Wenigkeit nicht – zumindest nicht abschließend – zu beurteilen. Die Wissenschaftler sind sich in dieser Sache NICHT ALLE einig! Angenommen die Befürworter (das ist wohl doch die Mehrheit) haben mit ihrer These recht, dann sollte schon VERNÜNFTIG, OHNE HYSTERIE UND OHNE WIRTSCHAFTLICHE ZERSTÖRUNG nach Alternativen in der Energieerzeugung gesucht werden. Eine Schlüsselrolle fiele dabei dem Ausbau der Kernenergie zu, aber auch durchaus interessanter und intelligenter Stadtplanungen ala Boris Palmer. Jedenfalls sind die Menschen in seiner Stadt offenbar begeistert von ihm und seiner Politik. Er wird dort DIREKT von den Bürgern gewählt!
Entscheidende Aufnahme-Kriterien für eine Mitgliedschaft in der AfD sind sein allgemeiner Widerstandsgeist und seine mehr als kritische Haltung zur Migrationspolitik in D! Er wäre eine echte Bereicherung für die Partei, in der auch unterschiedliche Meinungen zu einzelnen Themen möglich sein müssen.
Lieber Ehrlich,
es ehrt Sie, wenn Sie zugegebenermaßen keine Bewertung über Vorgänge abgeben, von denen Sie nichts verstehen. Da sind Sie in den Fußstapfen des mir sympathisch gewordenen Fußball- Trainers Jürgen Klopp, der seinerzeit im Zusammenhang mit dem Coronavirus harsch Fragen von Journalisten zurückwies mit dem Argument, er sei kein Mediziner und habe davon keine Ahnung. Sie können ihn aber jetzt fragen, wie man die Abwehr vom FC Barcelona oder Inter Mailand knacken kann. da würde er auch nicht auf Mediziner hören.
Zum Thema:
Ich bin Zeit meines Berufsleben immer mit dem Klimaproblem der gesamten Erdgeschichte, besonders der jüngsten, konfrontiert gewesen und kann mir durchaus ein Urteil über die Klimavorgänge erlauben.
Alleine Ihre Argumentation „ Angenommen die Befürworter (das ist wohl doch die Mehrheit) haben mit ihrer These recht…..“ ist zutiefst unwissenschaftlich ( ich erinnere nur an den seinerzeit von der wissenschaftlichen Mehrheit verlachten Alfred Wegner).
Doch erläutern Sie mir bitte einmal, werter Ehrlich, wo Mephisto in seinem Beitrag etwas über das Klima erwähnt hat.
Mit freundlichen Grüßen
Iudex
„Hauptangriff gegen die Energiewende“, „gründogmatisch geprägte Stadtpolitik“, „die Feinde meiner Feinde“ – da ist klar, Mephisto geht es um seine Ablehnung der Klimawandel-These. Wenn Sie, werter ludex mehr über dieses wissenschaftliche Thema wissen, gut so. Aber ich muss Ihnen auch dann nicht gleich folgen. Ich muss überhaupt niemandem folgen. Und „UNWISSENSCHAFTLICH“ ist es DEFINITIV NICHT, wenn ich selber kein Wissenschaftler bin und daher gezwungen bin, mir Wissenschaftler ALLER Seiten wenigstens einmal anzuhören, um dann bestimmte politische Maßnahmen daraus abgeleitet sehen zu wollen – auch um etwaigen Gefahren zu begegnen, die bestehen KÖNNTEN, auch wenn man sich am Ende vielleicht geirrt hat – MIT VERNUNFT UND AUGENMASS natürlich!
Werter ludex, Sie haben die Wahrheit nicht gepachtet. Wir wollen uns doch nicht reziprok genauso benehmen, wie unsere politischen Gegner und Feinde, die wir hier stets im Forum bekämpfen! Ich bleibe dabei, Boris Palmer wäre eine „Denk-Bereicherung“ für die AfD.
Geschätzter Ehrlich,
da weder Sie noch ich einen Staat bevorzugen, in welchem, wie beim Klima und bei grünen Kommunisten zwingend vorgeschrieben nur eine Meinung gültig ist, belassen wir es bei unseren Meinungsverschiedenheiten, die wir in diesem Rahmen hier nicht weiter erörtern können. Ich glaube Sie, dessen Beiträge ich schätze, sowie Mephisto und ich können im Gegensatz zu unseren Mainstream-politischen Eiferern damit leben.
Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.
Index
Ich wünsche Ihnen ebenfalls einen schönen Abend bzw. Tag, werter ludex!
Palmer wird so enden wie Jörg Meuthen: Von den Leitmedien ignoriert und erfolgreich totgeschwiegen.
Reichweite kann er nur behalten entweder als Querulant in seiner alten Partei oder Mitgliedschaft in der AfD.
Mir wäre Ersteres lieber.
Erstens weil er nicht wirklich zur AfD paßt (es sein denn, sie WILL eine reine, substanzlose „Dagegen-Partei“ sein), und zweitens, weil sich ohne Gegenströmungen aus der Basis gegen die Parteispitzen von Grünen, CDU, FDP und SPD nie etwas ändern wird.
Die AfD allein wird nichts bewirken, sondern bestenfalls(!) eine Art Heldentod sterben.
Wenn sich im Land wirklich etwas ändern soll, müssen auch die sog. „Altparteien“ umsteuern.
Und das geht nur mit einer Avantgarde vom Schlage Palmers, Wagenknechts, Sarrazins, Maaßens oder Ottes.
Aber nun ist Palmer draußen.
Vielleicht kann er der traditionsreichen ÖDP beitreten (einer Art konservativen Variante der Grünen) und ihr mit seiner Popularität über die 5%-Hürde helfen.
Allerdings hat Meuthen das mit der Zentrumspartei auch schon nicht geschafft…
Zum ersten Satz:
das glaube ich nicht, denn dabei vergessen Sie, daß beide sehr unterschiedliche Zielsetzungen haben. Meuthen ist ein ausgeprägter Narzisst mit dem dieser Sorte üblichen Hang zur Selbsdarstellung und -beweihräucherung. Das steht im Widerspruch zur Palmers eher zurückhaltenden Charakter.
Zum letzten Gedanken / Absatz:
Deutschland braucht keine weitere Zersplitterung der rechten Parteienlandschaft. Das wäre kontraproduktiv und ganz im Sinn der etablierten Altparteien, denn jede vergebliche (<5%) Stimme ist ein Nettogewinn für den Machterhalt des Parteienkartells. Der Druck muss aus dem politischen Vorfeld und von der Straße kommen, indem sich das Volk endlich gegen diese globalistischen Sozialismusfetischisten aller derzeit regierenden Parteien plus der CDU/CSU erhebt. Das wird erst der Fall sein, wenn die ersten Häuser und Wohnungen kalt bleiben, weil die alte Heizung stillgelegt und die neue unbezahlbar ist.
Palmer wäre gut beraten, sein Wissen und seinen Verstand in die metapolitische Arbeit zu stecken; dort wird man Bekannten Gesichtern aus der Parteienlandschaft begegnen, mit denen man als Politiker im täglichen Politikbetrieb niemals zusammengehen darf.
Es bringt nichts, mit „Dissidenten“ den Kleinparteien zu einer Erstarkung verhelfen zu wollen, richtiger ist der Ansatz, daß das „Basisgrollen“ in den Systemparteien unüberhörbar werden muß. Aber auch das ist kein Garant für das Erreichen des angestrebten Ziels. Beispiel FDP: Der Parteitag hat mit Mehrheit gegen die Heizungsidiotie gestimmt, Und was macht Lindner? Dieser Filou stimmt dafür, wenn noch ein paar Änderungen eingebaut werden. Wenn nicht, ist es auch egal, er hat ja grundsätzlich dafür gestimmt. Und Blckrock hat seinen Bundesbüttel Merz längst darauf eingeschworen, das winkende Geschäft ja nicht zu verhindern – deshalb rührt sich auch die Union nicht. Was hier abgeht, folgt schon lange nicht mehr demokratischen Regeln, sondern den Gepflogenheiten in der Mafia. Oder glauben Sie, Merz hätte seine Zweimotorige von seinen Diäten bezahlt?
Sie vergessen, dass zwei Drittel der FDP Wähler die ‚Heizungspolitik‘ der Kolition gut finden, nach diesen Vintagezahnärzten richtet sich Lindner und wird sich immer richten.
Ich kann ihrer Argumentation weitgehend folgen, mit zwei Ausnahmen:
Den „Heldentod“ der AfD wird es nicht geben (es sei denn, sie arbeitet daran mit), den der Stimmenzuwachs wächst organisch durch den veranstalteten Irrsinn der rot-grünen Ideologen und der charakterlosen FDP. Zudem sind Merz und seine Claqueure nicht ernst zu nehmen. Und weitere Splitterparteien, zudem noch grün angehaucht, braucht es nun wirklich nicht.
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Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer kehrt den Grünen den Rücken und geht (Archivbild) Foto: picture alliance / Pressebildagentur ULMER | Ulmer