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Verschleierte Diplomierung

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Die britische University of Cambridge wurde angeblich genau im Jahr 1209 durch einen Auszug von Dozenten und Studenten aus Oxford gegründet. Seitdem geben diese beiden berühmten Lehranstalten – einzige englische Universitäten bis ins 19. Jahrhundert – noch heute den kulturellen Takt als Horte eherner Traditionen auf der Insel an. So tragen die Studenten beispielsweise bei ihrer Graduierung im ehrwürdigen Senate House eine besondere Robe, unter der gewöhnlich ein dunkler Anzug oder ein Kostüm getragen wird.

Doch diese Tradition erfährt nun eine winzigkleine Ergänzung: Religiöse Trachten und kulturelle Eigenheiten sind in Zukunft erlaubt, teilte ein Universitätssprecher in den Cambridge News und dem Daily Express am 30. Oktober mit. „Wir würden fortan sogar das Tragen einer kompletten Burka erlauben, falls die Studentin diese tagtäglich trägt.“ Diese Liberalisierung, die bisher jedoch noch von keiner Studentin eingefordert wurde, begründet die Universität auch damit, daß seit 2005 schließlich das Tragen des Kilts auf Drängen schottischer Studenten erlaubt wurde. Allerdings werde das Tragen von Alltagskleidung oder unpassenden Albernheiten unter der Robe künftig scharf geahndet und führe gar zur Verweigerung des Abschlußdiploms. Die Studenten, so der Uni-Sprecher, „sind künftig gezwungen, dunkle Kleidung und Unterwäsche zu tragen“ – moslemische Tschador oder Burkas in gedeckten Farben genügen damit dem Dresscode. Zum Studienbeginn gilt dies übrigens noch nicht. Eine 18jährige mußte jüngst aus Gründen der Identifikation ihren Schleier beim Semesterantritt im Oktober lüften.

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