Die FPÖ befindet sich im ungebremsten Sturzflug. In Tirol und in Oberösterreich wurde sie auf ihre Kernwählerschichten redu-ziert, wie sie vor Beginn der Ära Haider 1986 vorhanden waren. Eine Regeneration der Freiheitlichen durch die Regierungsarbeit, wie Vizekanzler Herbert Haupt predigt, scheint unmöglich. Damit aber wäre das Projekt einer rechtsorientierten Protest- und Erneuerungsbewegung, die Jörg Haider zu Wahltriumphen führte, auch zu Ende. Bevor aber nun dieses Scheitern alles mit in den Orkus reißt, was an gesellschaftlichen Strukturen und politischen Idealen einst das traditionsreiche nationalliberale Lager ausmachte, gilt es das „Dritte Lager“ zu retten. Jene Kraft, die seit 1848 für Freiheit, Rechtsstaat, Bürgerrechte und historisch gewachsene deutsche Identität des Landes stand, muß überleben. Österreich braucht auch in Zukunft eine politische Kraft jenseits von Rot und Schwarz, die sich der Erhaltung der eigenen ethnisch-kulturellen Identität des Landes und seinen Menschen verschrieben hat, die sich die Freiheit des Individuums und der Gemeinschaften aufs Panier geschrieben hat und die heimische Solidargemeinschaft bewahren will unter gleichzeitigen Bekenntnis zu freier Markwirtschaft und zur individuellen und gemeinschaftlichen Leistung. Gerade in Zeiten der Globalisierung und des Neoliberalismus wäre eine nicht zu überhörende nationalliberale Kraft für das Land und seine Leute bitter notwendig.
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