BERLIN. Der Verband „Die Jungen Unternehmer“ hat am Mittwoch vor dem Reichstag gegen die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) demonstriert. Die Jungunternehmer verteilten vor dem Parlament hunderte Flugblätter und bauten eine symbolische Notenpresse auf. Damit wollten sie auf die Gefahr des von der EZB durchgesetzten grenzenlosen Ankaufs von Staatsanleihen aufmerksam machen.
Diese Politik gefährde die Ersparnisse und die Renten der kommenden Generationen, warnte die Vorsitzende des Verbandes, Marie-Christine Ostermann. „Wir verteilen hier symbolische 100.000 Euro Scheine, um zu zeigen, wohin die Politik der Zentralbank führt.“ Durch die Vermehrung der Geldmenge werde auch die Inflation weiter zunehmen, betonte Ostermann.
Stimmgewicht an Haftungsquote anpassen
Die Unternehmer forderten deswegen ein Ende des Ankaufprogramms und eine Rückkehr zur Unabhängigkeit der Zentralbank nach Vorbild der Deutschen Bundesbank. Zudem müßten die Stimmgewichte im EZB-Rat an die Haftungsquoten der Länder angepaßt werden. Derzeit verfügen Staaten wie Malta, Irland und Slowenien dort über eine Stimme, während die Bundesrepublik zeitweise zwei Mitglieder stellt. Deutschland haftet jedoch für weit mehr als 20 Prozent der EZB-Schulden. (ho)