MÜNCHEN. Etwa 50 jugendliche Asylbewerber sind in München in den Hungerstreik getreten, um gegen die angeblich „unerträglichen hygienischen Bedingungen“ zu demonstrieren. Zugleich beschwerten sich die Ausländer über die nach ihrer Ansicht mangelhafte Verpflegung, teilte der Münchner Flüchtlingsrat am Donnerstag mit.
Die zumeist aus Afghanistan stammenden Asylanten sind derzeit in der „ehemaligen Bayernkaserne“ untergebracht, die 2007 an die Stadt verkauft wurde. Die Bezirksregierung Oberbayern wies die Vorwürfe des Flüchtlingsrats kategorisch zurück. Es sei „eine Unverschämtheit, daß wiederholt Vorwürfe erhoben werden von Leuten, die Herstellungs- und Ablaufdatum von Lebensmitteln verwechseln“, kritisierte Sprecher Heinrich Schuster, nach einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa.
Zudem würden die Jugendlichen extra Essen bekommen, die nach islamischen Speisegesetzen hergestellt werden. Auch für Klagen über mangelnde Hygiene bestehe kein Grund, da die Asylbewerber nicht selbst putzen müssen, sondern Küche, Bäder, Flure und Gemeinschafsräume regelmäßig von Putzdiensten gereinigt würden, sagte Schuster. Die Afghanen seien außerdem zu jeweils viert in Zimmern untergebracht, die bei der Bundeswehr mit acht Soldaten belegt waren und ständen jetzt unter ärztlicher Überwachung. (ho)