DEN HAAG. Muslimische und jüdische Organisationen haben gegen das vom niederländischen Parlament beschlossene Schächtverbot protestiert. Das neue Gesetz sei „ein Schlag nicht allein für die Juden, sondern für alle Gläubigen, denn er steht im Widerspruch zur Religionsfreiheit“, sagte der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Amsterdam, Ronnie Eisenmann.
Unterstützung erhielt er dabei von muslimischen Lobbygruppen. Die Organisation „Muslime und Regierung“ beklagte, mit dem Beschluß würden Juden und Muslime als Menschen abqualifiziert, „die etwas Schlechtes tun“, berichtet Spiegel Online.
Auch Wilders Partei stimmt Gesetz zu
Das niederländische Unterhaus hatte am Dienstag mit großer Mehrheit beschlossen, das Töten von unbetäubten Tieren im Land zu verbieten. Die Abgeordneten waren damit einem Antrag der sozialdemokratischen Arbeiterpartei gefolgt. Auch die islamkritische „Partei für die Freiheit“ von Geert Wilders hatte dem Gesetz trotz scharfer Kritik aus Israel zugestimmt.
Die neuen Bestimmungen sehen jedoch die Möglichkeit vor, Ausnahmeregelungen zu erlassen, die das Töten von unbetäubten Tieren per Halsschnitt erlauben, wenn dem Tier dadurch keine zusätzlichen Leiden entstehen. (ho)