BERLIN. Der Politologe und CSU-Experte Heinrich Oberreuter rechnet für die nächste Bundestagswahl mit einer Rückkehr Karl-Theodor zu Guttenbergs (CSU) auf die politische Bühne. Er erwarte, daß Guttenberg 2013 wieder in seinem Wahlkreis in Franken antreten und auch die Mehrheit der Stimmen erhalten werde. „Damit wäre er wieder im Spiel: neues Mandat, neue Legitimation, neuer Angriff auf die Führungsämter“, sagte Oberreuter der JUNGEN FREIHEIT.
Die Wähler sähen in Guttenberg, unterstützt durch die Medien, einen anderen Typus von Politiker: „unabhängig, authentisch, ehrlich, gerade, nicht jedes Wort opportunistisch abwägend und nicht von einer Parteikarriere glattgeschliffen“, begründete Oberreuter die Popularität des CSU-Politikers. Für Guttenbergs Aufstieg seien nie politische Inhalte verantwortlich gewesen, sondern die Erwartungen und Sehnsüchte der Menschen.
Dennoch sei Guttenberg kein Populist, sondern ein Charismatiker. Es gebe von ihm nicht ein einziges populistisches Argument und er habe auch nie dem Volk nach dem Mund geredet oder populistische Äußerungen seiner Partei wie in der Zuwanderungsdebatte übernommen. „Zu Guttenberg hat genau das Gegenteil dessen getan, was ein Populist tut, er hat gerade nicht die politischen, sondern die unpolitischen Sehnsüchte des Volkes befriedigt“, betonte Oberreuter. (JF)