WIEN. Der BZÖ-Politiker und ehemalige Vertraute Jörg Haiders, Stefan Petzner, hat Vermutungen geäußert, daß es sich beim Tod des Kärnter Landeshauptmannes im vergangenen Oktober um ein politisch motiviertes Attentat gehandelt haben könnte.
Schwere Vorwürfe erhob Petzner gegen den Kärntner Staatsanwalt Gottfried Kranz. Dieser habe die Ermittlungen manipuliert, weshalb die Justizministerin Claudia Bandion-Ortner (parteilos) den Tod Haiders neu untersuchen müsse. Unterstützung erhielt Petzner dabei von Haiders Nachfolger, dem Kärntner Landeshauptmann Gerhard Dörfler (BZÖ).
In einem Interview mit der Tageszeitung Österreich sagte Petzner, es gebe massive Unterschiede zwischen dem Obduktionsbericht und der Version der Staatsanwaltschaft. Diese hatte bekanntgegeben, Haider habe zum Todeszeitpunkt 1,8 Promille Alkohol im Blut gehabt, was maßgeblich zum Unfall geführt habe. Laut Petzner seien bei der Obduktion jedoch keine Spuren von Alkohol in Haiders Magen festgestellt worden.
Geheimtreffen vom Strache
Als Motiv für ein mögliches Attentat auf Haider nannte Petzner „weltwirtschaftliche Entwicklungen und innenpolitische Hintergründe“. So habe Haider sich in den Tagen vor seinem Tod zu einem geheimen Gespräch mit dem FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache getroffen. Bei diesem sei es auch um eine mögliche Dreier-Koalition aus ÖVP, FPÖ und BZÖ gegangen. Dies sei den „mächtigen Großkoalitionären“ in Österreich jedoch ein Dorn im Auge gewesen.
Zudem habe Haider laut Petzner „als erster und einziger Politiker Österreichs schon im September detaillierte Informationen über das Ausmaß der Banken- und Finanzkrise gehabt“. Haider habe vor allen anderen gewußt, was passieren werde, und er habe gewußt, wie hochbrisant und explosiv diese Informationen seien.
„Das sind Informationen, die im Zusammenhang mit riesigen international vernetzten Banken- und Finanzsystemen stehen. Da geht es um viele Milliarden und die wahren Mächtigen in der Welt, die an der Ostküste und sonstwo sitzen“, sagte Petzner. Hieraus ergäben sich durchaus Motive für ein Attentat auf Haider.
Staatsanwalt soll Ermittlungen aus politischen Gründen manipuliert haben
Dem zuständigen Staatsanwalt, Gottfried Kranz, warf Patzner vor, die Ermittlungen aus politischen Gründen manipuliert zu heben. Kranz sei ein SPÖ-Mann, der zeit seines Lebens mit Haider im Clinch gelegen habe. Er habe den BZÖ-Chef und Kärntner Landeshauptmann gehaßt und politisch verfolgt wie keinen anderen.
Haider war am 11. Oktober nahe der Landeshauptstadt Klagenfurt mit seinem Wagen tödlich verunglückt. (krk)