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ESN-Fraktion, Europa der souveränen Nationen

Vom Drama der Vaterferne

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Es ist noch nicht lange her, da demonstrierte Schauspieler Mathieu Carrière vor dem Bundesjustizministerium, um gegen die rechtliche Benachteiligung und Ausgrenzung von Vätern zu protestieren. In einer öffentlichkeitswirksamen, für manche blasphemischen Provokation ließ er sich kreuzigen. Dabei machte er auf einen Skandal aufmerksam, der bislang nicht nur von der Politik, sondern auch von den Medien weitgehend ignoriert wird. Fünf Millionen Trennungskinder gibt es in Deutschland, jedes Jahr werden es 230.000 mehr. 50 Prozent dieser Trennungskinder haben ein Jahr nach der Trennung der Eltern keinen Kontakt mehr zum ausgegrenzten Elternteil, in der Regel dem Vater. Dieses Phänomen der Väter-Ausgrenzung ist unter Umständen auch als eine Art Kindesmißbrauch zu verstehen. Wie Christus – unwissend – zweifelte („Vater, warum hast Du mich verlassen?“), sah Carrière die Millionen Kinder, deren Vater plötzlich nicht mehr da ist. Rollentausch – Sohn muß Mutter erziehen Die Folgen dieses desaströsen gesellschaftlichen Zustands zeigt zu fragwürdiger, weil nachtschlafender Zeit das Gebührenfernsehen ZDF (15. August, 0.20 Uhr) in einem Spielfilm. „Jena Paradies“, so der Titel, ist zugleich Name eines Bahnhofs in der thüringischen Stadt, in der die Handlung spielt. In den Mittelpunkt seines beeindruckenden Spielfilmdebüts, das hier TV-Premiere hat, stellt der 1972 geborene Marco Mittelstaedt die junge alleinerziehende Mutter Jeanette (Stefanie Stappenbeck) und ihren zehnjährigen Sohn Louis, den die Mutter von der Familie, hier von den Großeltern, abzuschirmen sucht und der unter der Selbstverwirklichung der Mutter leidet.

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