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Wien: Verurteilter Betrüger darf ins Frauengefängnis und früher in Rente

Wien: Verurteilter Betrüger darf ins Frauengefängnis und früher in Rente

Wien: Verurteilter Betrüger darf ins Frauengefängnis und früher in Rente

Frauengefängnis. Die Justitia am Römerberg in Frankfurt am Main: Das Amtsgericht Bad Kissingen fällt ein überraschendes Urteil zu einem umgeimpften Bundeswehrsoldaten.
Frauengefängnis. Die Justitia am Römerberg in Frankfurt am Main: Das Amtsgericht Bad Kissingen fällt ein überraschendes Urteil zu einem umgeimpften Bundeswehrsoldaten.
Ein bizarrer Fall sorgt in Wien für Aufsehen. Foto: picture alliance / prisma | Allgöwer Walter
Wien
 

Verurteilter Betrüger darf ins Frauengefängnis und früher in Rente

Die Wiener Rotlicht-Größe Walter heißt jetzt Waltraud und kommt ins Frauengefängnis. Dort freut sie sich auf das Duschen. Die Geschlechtsänderung nahm Deutschland vor. Sie hat auch Folgen für den Ruhestand.
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WIEN. Ein ehemaliger Rotlichtbetreiber hat in Wien für Aufsehen gesorgt: Der 60jährige Walter P., einst Betreiber eines Stundenhotels und wegen Betrugs verurteilt, ließ sein Geschlecht ändern – mit erstaunlichen Folgen.

Kurz bevor Walter seine Haftstrafe antreten sollte, kam ihm eine ungewöhnliche Idee. „Ich dachte mir: Dann gehe ich eben ins Frauengefängnis“, sagte der Wiener der Kronen Zeitung. Gesagt, getan – aus Walter wurde Waltraud. Das entsprechende Gutachten war rasch erstellt, die Umschreibung erfolgte in Deutschland und war binnen einer Woche erledigt.

Nach eigenen Angaben freue sie sich nun „besonders aufs gemeinsame Duschen und Spazierengehen mit den Frauen“. Eine elektronische Fußfessel lehnte sie ab. Der Geschlechtswechsel brachte aber noch eine überraschende Nebenwirkung: Die Rentenversicherungsanstalt informierte die frischgebackene „Frau P.“, daß sie nun vier Jahre früher in den Ruhestand gehen könne – mit 61 statt 65 Jahren. „Damit habe ich nicht gerechnet. Das war nicht mein Ziel und nicht mein Plan“, erklärte Waltraud. Eigentlich habe sie „nur die Justiz ein bißchen ärgern“ wollen.

Eine lesbische Transfrau im Frauengefängnis

Juristen sehen den Fall kritisch. Denn bislang fehlen eindeutige rechtliche Kriterien, wann jemand als Frau gilt. Auch die Rentenversicherungsanstalt kündigte an, die Angelegenheit noch einmal genau zu prüfen.

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Waltraud nimmt die Aufregung gelassen. „Natürlich fühle ich mich als Frau“, sagt sie. Seit 24 Jahren ist sie mit einer Frau verheiratet, gemeinsam haben sie zwei Kinder. „Ich bin eben eine lesbische Transsexuelle. Und meine Frau ist einiges von mir gewohnt.“ (rr)

Ein bizarrer Fall sorgt in Wien für Aufsehen. Foto: picture alliance / prisma | Allgöwer Walter
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