BOCHUM. Ein E-Mail mit vermeintlich „rechtsextremen“ Inhalten hat den CDU-Ratskandidaten Andreas Stephan in Bedrängnis gebracht. Der Politiker im Wahlbezirk Höntrop-Nord schilderte darin einem Bürger seine Erfahrungen aus seiner Arbeit als Sicherheitskraft bei den Dortmunder Stadtwerken.
„Fast täglich muß ich Handschellen anwenden (…). Ich kann klar die ethnischen Gruppen, die hier illegal Geschäft betreiben und ihre minderjährigen Kinder bewußt einsetzen, benennen“, schrieb Stephan dort laut Bericht der WAZ etwa.
CDU-Kandidat beruhigt: Kein Riß in der Brandmauer
An anderer Stelle soll es heißen: „Der Flüchtling betreibt sein Gewerbe, der Deutsche konsumiert sich ins Elend und der Staat schaut ohnmächtig zu, schlimmer noch, er verschönert und vertuscht die brutale Realität.“ Als das Schreiben öffentlich wurde, flammte sofort eine Debatte auf. Linke und Grüne warfen dem Politiker eine nähe zum Rechtsextremismus vor.
Die CDU Bochum wies die Vorwurfe zurück. Zwar sei die Wortwahl „unglücklich“, betonten die Kreisvorsitzende Fee Roth, Fraktionschef Karsten Herlitz und OB-Kandidat Andreas Bracke in einer gemeinsamen Erklärung. Stephan habe jedoch lediglich aus seinem beruflichen Alltag berichtet.
Auch der Kandidat selbst äußerte laut der WAZ Bedauern über die Formulierungen. „Unbedachte Äußerungen“ könnten nun gegen ihn verwendet werden, räumte er ein. Den Vorgang wertet Stephan als gezielten Versuch: „Vermutlich, um der CDU Bochum einen braunen Anstrich zu geben oder zumindest Risse in der Brandmauer nach rechts zu implizieren.“ (rr)