BERLIN. Der Gründer des christlichen Kinder- und Jugendhilfswerks Arche, Bernd Siggelkow, hat vor dem Ausbruch gewalttätiger Konflikte in Deutschland gewarnt. Anläßlich des vom Berliner Senat geplanten Waffen- und Messerverbots im Nahverkehr sagte Siggelkow, die Maßnahme sei nicht ausreichend. „Es darf nicht sein, daß überhaupt mit Messern herumgelaufen wird“, erklärte er in einer auf Youtube veröffentlichten Botschaft. „Damit wir nicht in einen Krieg geraten, den wir nicht gewinnen können.“
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Es müsse aufgepaßt werden, daß „kein Krieg im eigenen Land passiert, wenn auf einmal die Kulturen aufeinanderstoßen und sich nicht mehr verstehen“. Messerverbotszonen würden da nicht helfen.
Stattdessen brauche es bessere Aufklärung, Prävention und mehr Sicherheit. Lebensbedrohliche Messerattacken beträfen überwiegend Jugendliche, „die häufig keine Perspektive für ihre eigene Zukunft sehen, und leider auch viele geflüchtete Menschen, die in unser Land gekommen sind“. Man müsse sich Gedanken machen, so Siggelkow, wie diese jungen Menschen erreicht werden könnten.
Siggelkow: „Manchmal habe ich das Gefühl, daß die Arche als Bodensatz genutzt wird“
Die Gesellschaft könne es sich nicht leisten, daß „immer mehr Jugendeinrichtungen geschlossen und Lehrkräfte reduziert werden, weil nicht mehr ausreichend Geld zur Verfügung gestellt wird“, mahnte Siggelkow. „Wenn wir an der falschen Stelle sparen, machen wir uns selbst kaputt.“
Bereits im Februar hatte der Arche-Gründer vor den Auswirkungen der Asylkrise gewarnt. „Wir haben gerade unglaublich große Schwierigkeiten, und keiner hat es so richtig auf dem Programm“, sagte der 61jährige damals in einer Videobotschaft.
Durch die Asylkrise werde verstärkte Obdachlosigkeit geschaffen – die Probleme würden dabei auf Organisationen wie seine abgewälzt. „Manchmal habe ich das Gefühl, daß Organisationen wie die Arche als Bodensatz der Gesellschaft genutzt werden.“ So schicke das Jugendamt immer wieder geflüchtete Eltern in die Arche für Deutschkurse, weil es beim Staat kein ausreichendes Kursangebot gäbe. Die ehrenamtlichen Organisationen müßten die Suppe auslöffeln.
Antisemitismus sei unter Migrantenkindern weit verbreitet
„Wir geben 1,6 Milliarden Euro aus im Jahr für die 40.000 Menschen, die wir nicht abschieben“, stellte Siggelkow fest. „Wo soll das noch hingehen? Wie soll das weitergehen? Wir haben die Befürchtung, daß die Zukunft unserer Gesellschaft ins Wanken gerät, wenn wir nicht besser zusammenarbeiten.“
Im Juli 2024 hatte Siggelkow in einem Interview mit der JUNGEN FREIHEIT vor islamistischer Radikalisierung unter in Deutschland lebenden Kindern und Jugendlichen gewarnt. Seit dem Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 sei das Problem schlimmer geworden. Häufig höre er Sätze wie „zuerst schneiden wir den Christen, dann euch Deutschen die Kehle durch“.
Zudem hätten extremistische islamistische Prediger großen Einfluß auf Jugendliche und Kinder. Zuvor habe seine Organisation sogar einen Jugendlichen an den Islamischen Staat verloren. Auch der Antisemitismus sei unter migrantischen Kindern weit verbreitet. (lb)