BERLIN. Der Virologe Hendrik Streeck soll künftig als Drogenbeauftragter der Bundesregierung dienen. Die Personalie komme am Mittwoch ins Bundeskabinett zur Bestätigung, berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland am Montag. Der 47jährige löst den SPD-Politiker Burkhard Blienert ab.

Streeck sitzt seit dieser Legislaturperiode für die CDU im Bundestag. Der Professor hatte sich während der Corona-Pandemie als Experte einen Namen gemacht, war in Talkshows aufgetreten und hatte Politiker beraten. Dabei vertrat der Christdemokrat einen weniger restriktiven Kurs als etwa der Berliner Virologe Christian Drosten oder die Ethikratschefin Alena Buyx.

Was Streeck über Cannabis denkt

Der Posten des „Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen“ existiert seit 1992. Bisher wurde das Amt noch nie von einem CDU-Politiker bekleidet. Streeck dürfte sich unter anderem mit der von der Ampel-Regierung durchgesetzten Teillegalisierung von Cannabis zu befassen haben.

Union und SPD verständigten sich in ihrem Koalitionsvertrag darauf, im kommenden Herbst „eine ergebnisoffene Evaluierung“ der Legalisierung durchzuführen. Die Union hatte die Legalisierung vor der Wahl scharf kritisiert.

Streeck selbst sagte bereits 2022 gegenüber der Welt, Cannabis sei nicht ungefährlich. Zugleich betonte er, die Befürchtung, Cannabis fungiere als Einstiegsdroge, habe sich nicht bewahrheitet. Dabei nahm er auf Länder Bezug, die die Droge zu diesem Zeitpunkt bereits flächendeckend legalisiert hatten. (ser)