BERLIN. In Berlin hat offenbar ein bislang unbekannter Täter am Donnerstag einen elfjährigen Jungen mit einem Messer attackiert. Ein Sprecher der Berliner Polizei bestätigte der JUNGEN FREIHEIT auf Nachfrage, daß die Beamten um circa 11:30 Uhr zu einer Grundschule im Bezirk Spandau alarmiert worden seien. Zuerst hatte die BZ berichtet.
„Es besteht der Verdacht auf eine Straftat“, führte der Polizeisprecher weiter aus. Die Kriminalpolizei ermittle. Auf das Tatmittel ging er zunächst nicht ein. Auch sonst wollte der Sprecher vorerst nichts Genaueres sagen, etwa dazu, ob der Täter aus dem schulischen Umfeld stammt oder von außerhalb kam. Der Junge soll für eine Notoperation ins Krankenhaus gebracht worden sein. Laut Polizei ist sein Zustand stabil.
Heute Mittag wurden Polizei und Feuerwehr zur Grundschule am Weinmeisterhorn in #Spandau alarmiert. Vor Ort fanden die Einsatzkräfte einen verletzten 11-jährigen Jungen vor. Er wurde umgehend zur stationären Behandlung ins Krankenhaus gebracht und wird derzeit operiert. Sein… pic.twitter.com/8ugQNTNreo
— Polizei Berlin (@polizeiberlin) May 22, 2025
Messer-Täter ist flüchtig
Aus der Schulgemeinschaft hieß es derweil, Opfer und Täter besuchten beide die sechste Klasse und seien in Streit geraten. In Berlin geht die Grundschule bis zur sechsten Klasse. Die Berliner Morgenpost berichtet dagegen unter Berufung auf die Polizei vor Ort, Opfer und Täter gingen in unterschiedliche Klassen. Die Tat soll in einer Umkleidekabine geschehen sein. Der mutmaßliche Täter soll 13 Jahre alt und damit strafunmündig sein.
Er hat sich auf die Flucht begeben. Laut Bild hat er wie das Opfer die deutsche Staatsangehörigkeit. Nius berichtet von einem arabischen oder kurdischen Hintergrund. Der Täter konnte vorerst nicht gefaßt werden. Die Berliner Feuerwehr gab gegenüber der Morgenpost an, Kinder, Eltern und Zeugen durch Seelsorger psychosozial zu betreuen.
2024 ermittelte die Berliner Polizei laut Polizeilicher Kriminalstatistik insgesamt 117 Kinder als Täter bei einem Messerangriff. Das waren weniger als im Vorjahr (142), aber mehr als 2020 (56). Hinzu kommen 365 Jugendliche und 249 Heranwachsende, die im vergangenen Jahr ebenfalls eine Messertat verübten. (ser)