BERLIN. Die Antidiskriminierungsbeauftragte der Bundesregierung, Ferda Ataman, hat gefordert, sich gegen den Druck der USA auf deutsche Unternehmen zu stellen. Konkret kritisierte sie die Aufforderung der US-Botschaft, wonach Unternehmen in Deutschland Auskunft über ihre Diversitätsprogramme geben sollten.
Ataman bezeichnete dies als „Aufforderung zum Rechtsbruch“ und verwies auf das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, das in Deutschland klare Regelungen zur Förderung von Frauen und Menschen mit Behinderungen sowie zur Gleichstellung am Arbeitsplatz festlegt.
„Jeder Versuch einer politischen Einflußnahme auf die deutsche oder europäische Antidiskriminierungspolitik durch Drittstaaten muß entschieden zurückgewiesen werden“, forderte Ataman. Sie betonte, daß deutsche Unternehmen den Wert eines diskriminierungsfreien Arbeitsumfelds und die Bedeutung von Vielfalt erkannt hätten und keine ideologisch geprägten Vorgaben aus dem Ausland benötigten.
Trump setzt woke Unternehmen unter Druck
Die USA, die unter Präsident Donald Trump einen Kulturkampf gegen Diversitätspolitik führen, haben Unternehmen weltweit aufgefordert, sich von sogenannten „DEI“-Programmen – die Diversität, Chancengleichheit und Inklusion fördern – zu distanzieren. JUNGE FREIHEIT berichtete.
Deutsche Firmen und NGOs, die mit US-Institutionen zusammenarbeiten oder US-Fördermittel erhalten, sehen sich mit Fragen und der Androhung wirtschaftlicher Konsequenzen konfrontiert, sollten sie diesen Anforderungen nicht nachkommen. (rr)