BERLIN. Das ZDF hat mit einer fragwürdigen Auswahl des Studiopublikums für Wirbel gesorgt. Schon zu Beginn der Wahlsendung „Schlagabtausch“ war die Reaktion der Zuschauer auffällig: Während Grünen-Politiker Felix Banaszak und Linke-Mann Jan van Aken mit Applaus begrüßt wurden, blieb es bei FDP, CSU, BSW und AfD weitgehend still.
Die unausgewogene Stimmung setzte sich während der Debatte fort. Besonders als Banaszak erneut lautstarke Zustimmung aus dem Publikum erhielt, wurde das Ungleichgewicht sogar kurz in der Sendung thematisiert. Er plädierte für eine sachlichere Migrationsdebatte und forderte, sich von polarisierenden Narrativen zu lösen.
Dabei richtete er sich direkt an FDP-Chef Christian Lindner: „Die AfD macht man nicht klein, indem man die Geschichten und die Narrative übernimmt!“ Das Publikum reagierte mit starkem Applaus – eine Reaktion, die Lindner zu einem Seitenhieb verleitet. Mit Blick auf die Begeisterung im Saal kommentierte dieser süffisant: „Grüne Jugend.“
Linke Studenten wurden extra ins Publikum geladen
Mit dieser Einschätzung lag Lindner auch gar nicht weit daneben: Beim Publikum handelte es sich nämlich tatsächlich um Studenten linker Berliner Universitäten. Das räumte ZDF-Redakteur Dominik Rzepka im Rahmen der Nachberichterstattung auch ein: „Im Publikum saßen relativ viele Zuschauer und Zuschauerinnen von der HU Berlin und der FU Berlin – also zwei eher linken Universitäten in Berlin –, die extra auch angeschrieben und eingeladen wurden.“
Das @ZDF räumt ein, dass man ein linkes Publikum in die Agitationssendung #Schlagabtausch „extra angeschrieben und eingeladen“ hat.
So geht unparteiische, unvoreingenommene Berichterstattung?
Offene Manipulation.pic.twitter.com/U2qB2Ml6NQ
— Dr. David Lütke (@DrLuetke) February 7, 2025
FDP-Politiker Wolfgang Kubicki erhob nach der ZDF-Sendung „Schlagabtausch“ schwere Vorwürfe gegen den Sender. Auf der Plattform X kritisierte er die Auswahl des Studiopublikums und warf dem Öffentlich-rechtlichen Rundfunk vor, sich als „Wahlhelfer für linke Parteien“ zu betätigen. Besonders in einer sensiblen Phase des Wahlkampfs sei eine solche Einflußnahme „unanständig“ und nicht mit dem Auftrag des Senders vereinbar. Kubicki forderte eine rasche Erklärung vom ZDF-Intendanten und sprach von einem „klaren Bild“, das sich mittlerweile aus solchen Vorfällen ergebe. (rr)