EISENSTADT. Im Jahr 2023 unternahm die burgenländische Landesregierung unter Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) einen spektakulären Rettungsversuch: Über die Wirtschaftsagentur des Landes wurden 200.000 Flaschen des hochpreisigen Sektes der wirtschaftlich angeschlagenen Kellerei A-Nobis für 800.000 Euro gekauft. Die Flaschen sollten drei Jahre reifen und danach vom Kellerei-Chef Norbert Szigeti zurückgekauft werden. Nun steht die Sektkellerei vor der Insolvenz.
Am Mittwoch stellte A-Nobis beim Landesgericht Eisenstadt einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung. Die Gesamtverbindlichkeiten des Unternehmens betragen mehr als sechs Millionen Euro. Grund für die Pleite seien die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Das Unternehmen sei nicht in der Lage gewesen, Mittel für die Rückzahlung des Neubaus in Zurndorf aufzubringen, heißt es. Ziel sei die Fortführung des Unternehmens, heißt es in einer Mitteilung des Alpenländischen Kreditorenverbandes. Zwölf Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen.
Statt Rettung nur zerbrochenes Glas
Die Opposition zeigte sich erbost über den geplatzten Rettungsplan. ÖVP-Chef Christian Sagartz sprach von einem „Scherbenhaufen“, den Doskozils Politik hinterlassen habe: „200.000 Flaschen teurer Sekt, bezahlt mit Steuergeld, und trotzdem meldet das Unternehmen Insolvenz an. Das ist der traurige Höhepunkt einer völlig verfehlten Wirtschaftspolitik und ein Beweis für den Verschwendungsrausch der SPÖ-Alleinregierung.“ (rr)