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Kommentare in den sozialen Medien: Hertha BSC wittert rechte Parolen bei eigenen Fans

Kommentare in den sozialen Medien: Hertha BSC wittert rechte Parolen bei eigenen Fans

Kommentare in den sozialen Medien: Hertha BSC wittert rechte Parolen bei eigenen Fans

Fans bei einem Spiel des Fußballklubs Hertha BSC: Sie bekommen Gesinnungsnachhilfe von ihrem Verein
Fans bei einem Spiel des Fußballklubs Hertha BSC: Sie bekommen Gesinnungsnachhilfe von ihrem Verein
Fans bei einem Spiel des Fußballklubs Hertha BSC: Sie bekommen Gesinnungsnachhilfe von ihrem Verein Foto: picture alliance/dpa | Andreas Gora
Kommentare in den sozialen Medien
 

Hertha BSC wittert rechte Parolen bei eigenen Fans

Verbreiten Hertha-Anhänger etwa unbewußt NS-Gedankengut in den sozialen Medien?  Der Berliner Klub gibt Gesinnungsnachhilfe und erklärt, welche Begriffe und Phrasen er künftig nicht mehr duldet.
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Wallasch, Medien, Gesicht

BERLIN. Der Fußballzweitligist Hertha BSC hat seine Fans zu mehr Obacht beim Kommentieren von Beiträgen auf Facebook und Co. gebeten. Zuletzt seien dem Verein einige Aussagen ins Auge gefallen, die mit seinem Ehrenkodex nicht vereinbar seien, teilten er am Sonntag mit.

„In den vergangenen Monaten haben wir im Zusammenhang mit Hertha BSC, insbesondere in den Kommentarspalten unserer Beiträge, vermehrt unseren altbekannten Ausruf ‘Ha Ho He’ mit dem Zusatz ‘und fette Beute’ gelesen“, heißt es in dem Brief an die Anhänger des Berliner Klubs. Sie unterstellten niemandem eine böse Absicht, dennoch gelte es, den „Hintergrund dieses Ausspruchs aufzuklären und zu sensibilisieren“.

Hertha BSC will besagte Kommentare künftig löschen

Bei dem Zusatz „und fette Beute“ handelt es sich laut Hertha BSC um „eine Kriegsparole aus der NS-Zeit“. Der Begriff sei mit „Raubzügen in den vergangenen Jahrhunderten“ verbunden und werde in Kombination mit Parolen wie „Heil, Sieg“ oder „Heil und Sieg“ als Teil einer „rechtsextremen Phraseologie“ verwendet.

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Vielen Fans sei dieser Hintergrund vermutlich gar nicht bekannt, unterstrich der Klub. „Wir möchten euch jedoch bitten, diesen Ausdruck und die Gesinnung, die damit einhergehen kann, nicht zu verbreiten und bitten um Verständnis, daß wir Kommentare, die diese Phrase enthalten, konsequent löschen werden.“ Zudem baten er seine Anhänger darum, untereinander ein Bewußtsein zu schaffen, woher die Formulierung „fette Beute“ komme.

Die einen applaudieren, die anderen lachen

Hertha BSC grenze sich klar von Slogans und Gedankengut mit Verbindungen zur Zeit des Nationalsozialismus ab. Fußball stehe nicht in der Tradition von Krieg. Eine „blau-weiße Haltung“ bedeute vielmehr, sich auf die Erinnerungskultur zu besinnen, stellte der Klub in Anlehnung an seine Vereinsfarben klar.

Unter den Fans sorgte die Stellungnahme für gemischte Reaktionen. Während einige Anhänger sich für die Aufklärung bedankten, quittierten andere den Beitrag schlicht mit Lach-Emojis.

Hertha BSC machte in den vergangenen Jahren immer wieder mit politischen Botschaften auf sich aufmerksam. So führte der Verein im August 2022 beispielsweise ein „queeres Schutzkonzept“ ein. Damit sollen sexuelle und geschlechtliche Minderheiten bei Heimspielen schnell Hilfe erhalten, wenn sie sich diskriminiert fühlen. (zit)

Fans bei einem Spiel des Fußballklubs Hertha BSC: Sie bekommen Gesinnungsnachhilfe von ihrem Verein Foto: picture alliance/dpa | Andreas Gora
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