BERLIN. Die AfD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Alice Weidel, hat Regierungsbündnisse zwischen CDU und AfD vorausgesagt. Es sei nur noch eine Frage der Zeit, sagte sie der Rheinischen Post. „Manche Gebietsverbände der CDU wollen mit der AfD zusammenarbeiten, der informelle Austausch zwischen AfD und CDU läuft da doch längst.“
Dies gelte für die gesamten östlichen Bundesländer. „Vor Ort sind die Leute im Austausch“, verdeutlichte Weidel. Wenn die CDU-Parteiführung das von oben herab verbieten wolle, zeige das, wie weit weg sie von der Realität sei. „Die CDU im Osten ist teilweise deutlich weiter als man in Berlin glaubt. Das können sie nicht mehr aufhalten.“
Die CDU hatte auf ihrem Parteitag im Dezember 2018 beschlossen, „Koalitionen und ähnliche Formen der Zusammenarbeit“ mit AfD und Linkspartei abzulehnen. In diesem Jahr entflammte die Diskussion darüber immer wieder erneut.
Pazderski: CDU soll sagen, was sie für zu weit rechts hält
Der Berliner AfD-Fraktionschef und stellvertretende Bundesvorsitzende, Georg Pazderski, hatte am Donnerstag die CDU aufgefordert, ihre Einstellung zu seiner Partei zu überdenken. In einem Strategiepapier, über das die Welt berichtete, schrieb Pazderski: „Warum traut sich die CDU nicht zu, gegebenenfalls das bei der AfD zu verhindern, was sie für zu weit rechts hält?“
Die CDU wolle nach links die Hüterin der Mitte spielen und Forderungen von SPD und Grünen ablehnen, weshalb er sich frage, warum das mit der AfD nach rechts nicht auch möglich sein solle. Die CDU könne doch sagen, „was mit ihr nicht zu machen ist“, argumentierte Pazderski.
Die CDU sei nur dann eine Partei der Mitte, wenn sie auch rechts von ihr eine koalitionsfähige Partei akzeptiere. Die SPD sei längst weit nach links abgeglitten und die Grünen setzten „radikaler denn je auf Verbote und auf die totale Abzocke der Bürger im Namen eines enthemmten Klimaschutzes“. (ls)