LUDWIGSBURG. Ein mutmaßliches Mitglied des Islamischen Staates ist in einem Asylbewerberheim in Ludwigsburg festgenommen worden. Es handelt sich um einen 21 Jahre alten Marokkaner aus Spanien, der unter falscher Identität in Deutschland Asyl beantragt habe, heißt es in einer Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart und dem Landeskriminalamt Baden Württemberg. Die Verhaftung erfolgte aufgrund eines Europäischen Haftbefehls.
Die spanische Staatsanwaltschaft verdächtigt den Mann, für den IS ein Rekrutierungsbüro unterhalten und Anschläge geplant zu haben. Wie die Stuttgarter Nachrichten berichteten, soll der mutmaßliche Terrorist einem ersten Zugriff durch spanische Sicherheitsbehörden auf Lanzarote entkommen sein. Seine mutmaßliche Komplizin, die vor allem Frauen für das Terrornetzwerk gewinnen sollte, konnte dagegen festgesetzt werden.
Drohbotschaften an die „Ungläubigen“ in Deutschland
Der Mann habe laut spanischen Vorwürfen Anfang Juli im Internet angekündigt, selbst nach Syrien zu reisen und sich den Kämpfern des IS anzuschließen. Auch Anschläge in Spanien oder spanische Einrichtungen plane er, habe er im Internet verbreitet. Nach Erkenntnissen des Landeskriminalamtes wollte der Mann als Asylbewerber in Deutschland untertauchen.
Der IS drohte in einer am Mittwoch veröffentlichten Videobotschaft mit Anschlägen in Deutschland. Zwei deutschsprachige Kämpfer riefen vor den antiken Ruinen der syrischen Stadt Palmyra dazu auf, sich ihnen anzuschließen. Wer nicht nach Syrien oder den Irak kommen könne, solle die „Ungläubigen“ zuhause in Deutschland und Österreich angreifen. An Bundeskanzlerin Angela Merkel gerichtet, wurden die Anschläge mit Deutschlands Unterstützung von IS-Gegnern sowie dem Einsatz in Afghanistan gerechtfertigt. (FA)