Immer wieder gelingt es Südtiroler Rockbands, die deutschen Charts zu stürmen. Anfang dieses Monats faßte die Brixner Punkrockband „Unantastbar“ in den Top-15 der deutschen Albumcharts Fuß. Ebenfalls gelang der weit bekannteren Deutschrockband Frei.Wild mit dem Stück „Unvergessen, unvergänglich, lebenslänglich“ der beste Neueinstieg in die Singlecharts.
Diese in Deutschland erfolgreichen Südtiroler Bands haben eines gemeinsam: Sie singen deutsch, sie geben sich hart, und ihre Texte sind politisch unkorrekt. Vor allem letzteres stößt den hippen Saubermännern aus der links-grünen Ecke besonders sauer auf. Der eingängigen Musik werden da schon mal die üblich-verdächtigen Attribute „dumpf“, „patriotisch“ oder „völkisch“ attestiert.
Ohne Zweifel besingen Frei.Wild ihre Heimat Tirol, und das ist auch gut so:
Wo soll das hinführen, wie weit mit uns gehen
Selbst ein Baum ohne Wurzeln kann nicht bestehen
Wann hört ihr auf, eure Heimat zu hassen
Wenn ihr euch ihrer schämt, dann könnt ihr sie doch verlassen
Du kannst dich nicht drücken, auf dein Land zu schauen
Denn deine Kinder werden später darauf bauen
Sprache, Brauchtum und Glaube sind Werte der Heimat
Ohne sie gehen wir unter, stirbt unser kleines Volk
(Aus „Wahre Werte“)
Doch es ist nicht nur der Inhalt ihrer Texte, die die Band zu einem Schreckgespenst des links-grünen Establishments hat werden lassen. Es ist auch ihre Gradlinigkeit. 2013 hat die Deutsche Phono-Akademie ihre eigenen Regularien der Echo-Preisverleihung geändert und Frei.Wilds Nominierung für den begehrten Preis zurückgezogen. Andere nominierte Musikgruppen hatten sich beschwert, daß die Südtiroler „in ihren Songs völkisches und nationalistisches Gedankengut verbreiten“. Die Band bewege sich auf „brandgefährlichem Terrain“, ließen Politikwissenschaftler verlautbaren.
Im Jahr darauf wurde Frei.Wild allerdings wieder nominiert. Die Veranstalter konnten es sich nicht erlauben, eine in Deutschland so erfolgreiche Band nicht zu nominieren. Doch die Jungs um Frontmann Philipp Burger sagten ihre Teilnahme ab: „Der Verlierer der ganzen Geschichte ist genau wie im letzten Jahr: der Echo selbst!“, schrieb die Band in einer Pressemitteilung.
Album-Auskopplung regt Grüne auf
Obwohl die nächste Albumveröffentlichung „Opposition“ der Brixner Deutschrockband für Anfang April angekündigt ist, machte diese schon jetzt Schlagzeilen. Und das nicht nur wegen des oben erwähnten erfolgreichen Neueinstiegs der Single. In einem bereits vorveröffentlichten Musikvideo des im April erscheinenden Albums greifen die Musiker, wie sie selbst sagen, auf die „heute übliche Filmstilistik“ zurück, auf Produktionen wie James Bond, Sherlock Holmes oder im Tatort.
Ungeachtet dessen schossen die Grünen mit voller Breitseite auf die Musiker ein. Sie kritisierten „das von Gewalt strotzende Video“ und den dafür von einem Südtiroler Bergbaumuseum zur Verfügung gestellten Drehort. Einmal mehr wurde die Band Zielscheibe von nach Medienpräsenz haschender Moralapostel. Die Kritik versandete allerdings in den zahlreichen Sympathiebekundungen der Fans in den Kommentarspalten.
Doch es ist eben genau diese gelassene Heimatliebe, die vor allem junge, bundesdeutsche Herzen höher schlagen lassen und den Erfolg von Frei.Wild in Deutschland erklären. Denn während Jugendliche in Deutschland von anderer Seite üblicherweise das Gegenteil erfahren, befördert Frei.Wilds Musik ein gesundes Maß an Heimatbewußtsein, das Deutschlands Jugend dringend nötig hat.