BERLIN. Die SPD hat dem zurückgetretenen Chef der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, für seinen Beitrag zur Integration in Deutschland gedankt. „Fast neun Jahre lang hast Du als Vorsitzender der Türkischen Gemeinde Deutschlands den Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland, die ihre familiären Wurzeln auch in der Türkei haben, eine starke Stimme gegeben.
Ich möchte Dir persönlich und im Namen der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands sehr herzlich für Deine wichtigen Beiträge zu einem guten Miteinander in unserem Lande danken“, schrieb SPD-Chef Sigmar Gabriel an Kolat.
Einfluß auf Diskussionen in der SPD
Kolat habe zu Recht immer wieder darauf bestanden, „daß es nicht reicht, nur über Integration nachzudenken, sondern daß es um eine gerechte Teilhabe aller hier lebenden Menschen an den Gütern unserer Gesellschaft geht“, lobte Gabriel. Diese Forderung habe auch die Diskussionen innerhalb der Sozialdemokratie maßgeblich mitbestimmt.
Kolat hatte sein Amt am Montag aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt. Er hatte der Türkischen Gemeinde fast neun Jahre vorgestanden. Kolat, Mitglied der SPD, besitzt sowohl die deutsche als auch die türkische Staatsbürgerschaft und ist mit der Berliner Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) verheiratet. Nach der Bundestagswahl hatte Kolat seine Partei mehrfach gedrängt, sich für die Abschaffung der Optionspflicht einzusetzen. Auch warnte Kolat regelmäßig vor Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, die sich in Deutschland angeblich ausbreiten würden (krk)