BERLIN. Das Bundeswirtschaftsministerium will zusätzliche, durch die Energiewende hervorgerufene Kosten von Stromanbietern auf die Verbraucher umlegen. Die FAZ berichtet unter Berufung auf einen Verordnetenentwurf aus dem Ministerium, daß die Betreiber von sogenannten Off-Shore-Windparks auch dann Geld von ihren Kunden kassieren, wenn bei denen gar kein Ökostrom ankommt.
Die Bundesregierung will damit das Risiko auf die Kunden abwälzen. Dieses besteht vor allem darin, daß die Windmühlen zwar Strom produzieren, dieser aber aufgrund von Leitungsschäden nicht an Land geleitet werden kann. In diesem Fall würde der Stromanbieter bislang kein Geld erhalten.
In Zukunft soll der Stromanbieter die entgangenen Umsätze zu achtzig Prozent von seinen Kunden in Form einer Offshore-Anbindungs-Umlage zurückfordern können. Diese soll für den 15. bis zum 80. Tag des Ausfalls erhoben und auf der Rechnung extra ausgewiesen werden.
Die Regierung kommt damit den Stromanbietern entgegen, die andernfalls den Ausbau der Windparks zu verzögern drohen. Der Netzbetreiber Tennet soll angekündigt haben, den Netzausbau einzustellen, wenn diese Risiken nicht abgefedert würden. Ein Ende des Netzausbaus im Meer würde die von der Bundesregierung forcierte Energiewende zurückwerfen. (rg)