DORSTEN. Ein 16jähriger Ukrainer wird verdächtigt, am vergangenen Wochenende eine 32jährige Frau und ihr anderthalb Jahre altes Kind im nordrhein-westfälischen Dorsten ermordet zu haben. Es habe schwere Gewalteinwirkungen bei den Opfern gegeben, teilte die Polizei am Montag mit. Auch sie hatten die ukrainische Staatsbürgerschaft.
Während die Beamten am Tatort Spuren sicherten, sei der Tatverdächtige bei den Einsatzkräften erschienen und habe eine Tatbeteiligung eingeräumt. Mittlerweile befindet sich der Jugendliche in Haft. Über das Motiv machte die Polizei bislang keine Angaben. Auch ist unklar, in welcher Verbindung der Tatverdächtige und die beiden Opfer standen.
Ukrainer sind bei Gewalttaten überrepräsentiert
Obwohl ukrainische Flüchtlinge bei Gewaltdelikten nicht derart deutlich überrepräsentiert sind wie etwa Einwanderer aus Syrien, der Türkei oder Afghanistan, begehen sie durchschnittlich mehr Gewalttaten als deutsche Staatsbürger. Nach Angaben der Bundesregierung begingen im Jahr 2024 etwa 440 von 10.000 ukrainischen Staatsbürgern Gewalttaten. Bei Deutschen waren es etwa 160 von 10.000.
Ukrainer sind in Deutschland also fast dreimal so häufig Tatverdächtige bei Gewaltverbrechen, als dies bei deutschen Staatsangehörigen der Fall ist. Zum Vergleich: Syrer und Afghanen begehen etwa zehnmal häufiger Gewaltdelikte als deutsche Staatsbürger. (lb