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Wikipedia: Linkspartei-Politikerin zieht Anzeige zurück

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Linkspartei-Politikerin Katina Schubert

BERLIN. Die stellvertretende Vorsitzende der Linkspartei, Katina Schubert, hat ihre Strafanzeige gegen das Internetlexikon Wikipedia nach massiven Protesten zurückgezogen.

Schubert hatte gestern Strafanzeige gegen Wikipedia wegen der Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole gestellt. Stein des Anstoßes war ein Artikel über die Hitlerjugend (HJ) in dem Online-Lexikon, an dem Schubert die Verwendung zu vieler Symbole der HJ monierte.

„Es kann und darf nicht sein, daß Einträge aus NS-Quellen zitieren und weit über das rechtlich geschützte Maß an Aufklärung hinaus Materialien und Kennzeichen verfassungsfeindlicher und verbotener Organisationen Verwendung finden“, hatte Schubert daher gestern noch in einer Pressemitteilung mit dem Titel „Nazis raus aus Wikipedia“ verlauten lassen.

„Offenbar der falsche Weg“

Nach massiver Kritik, auch aus den eigenen Reihen, ruderte die 47 Jahre alte Politikerin nun allerdings zurück. Es gehe ihr „nicht um Zensur, schon gar nicht um die Zensur einer freien Online-Enzyklopädie“, sagte Schubert. Das habe sie auch immer deutlich gemacht.

Ihrer Ansicht nach bedürfe es aber „im Bereich der Online-Kommunikation genauso wie im Pressewesen einer Art Ehrenkodex, der antisemitische, rassistische, sexistische und rechtsextremistische Positionen ausschließt“. Eine Strafanzeige sei jedoch „offenbar der falsche Weg“. Deswegen habe sie nach Gesprächen mit Wikimedia, der Trägergesellschaft von Wikipedia, ihre Anzeige zurückgezogen.

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