MOSKAU. Die ein einer Volksabstimmung in Lettland abgelehnte Einführung von Russisch als zweite Amtssprache ist in Rußland auf scharfe Kritik gestoßen. Das Ergebnis sei nicht repräsentativ, beklagte der Sprecher des russischen Außenministeriums Alexander Lukaschewitsch nach einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti.
So seien 319.000 in Lettland lebende Russen nicht wahlberechtigt, obwohl sie seit Jahren im Land lebten. Bei der Abstimmung am Wochenende hatten sich 75 Prozent der Wähler gegen die Einführung von Russisch als zweiter Amtssprache ausgesprochen. Die Wahlbeteiligung lag bei etwa 69 Prozent.
Staatspräsident Andris Berzins lobte dagegen den Ausgang des Referendums. Die „wahren Patrioten“ hätten so die lettische Sprache und die „Volkstraditionen“ gestärkt. Während der sowjetischen Besatzung war den Letten die russische Sprache aufgezwungen worden. Zudem waren viele Letten nach Sibirien deportiert worden. (ho)