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Hoffnungsträger

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Cato, Weidel, Exklusiv

Dreiundachtzig Prozent der Bürger Nordrhein-Westfalens wissen überhaupt nicht, so hat eine Forsa-Umfrage ergeben, wer auf der Bühne der Landespolitik die SPD verkörpert. Die alte Maxime, daß in der Demokratie Sachthemen und nicht Personen im Vordergrund stehen sollten, scheint also doch nicht so weltfremd zu sein, wie Miesmacher immer behaupten. Die staatsbürgerlichen Idealen eigentlich nicht abholden Sozialdemokraten haben sich über das Ergebnis der Erhebung dennoch nicht so recht freuen wollen. Dies mag daran liegen, daß dann, wenn Bürger die Frage nach dem SPD-Landespolitiker, der ihnen der liebste wäre, überhaupt beantworten konnten, offenbar Jürgen Rüttgers am häufigsten genannt wurde.

Dieser zieht aber einen Parteiwechsel wohl gar nicht in Betracht. Im Gegenteil, ihm scheint der gelungene Imagewechsel vielmehr eine Ermunterung zu sein, seine bisherige Karriereplanung im Rahmen der CDU nicht zu revidieren. Und dies ganz zu Recht: Wer als Chef einer schwarz-gelben Koalitionsregierung die Bürger der ganzen Härte der Leistungsgesellschaft aussetzt und dennoch zugleich den Eindruck erweckt, ihn treibe die Sehnsucht nach mehr Wärme und Gerechtigkeit an, der könnte tatsächlich zu höherem berufen sein, zumal es ja nur Angela Merkel wäre, an der er gemessen würde.

Einen Mann namens Jochen Dieckmann hat die Aussicht, sein Landesvater könnte sich irgendwann einmal nach Berlin absetzen, aber nicht zu trösten vermocht. Er trat von seinem Amt als Vorsitzender der nordrhein-westfälischen SPD zurück. Da er nicht zur Prominenz zählt, dürfte dies kaum jemand bemerkt haben. Ebensowenig ist wohl in breiteren Bevölkerungsschichten die Nachricht zur Kenntnis genommen geworden, daß eine Hannelore Kraft seine Nachfolge antreten soll. Für ihre Nominierung war vermutlich die Erwägung ausschlaggebend, daß der Wähler ihren Namen als Programm werten könnte.

Andrea Ypsilanti, die eine nicht minder ratlose SPD in Hessen als Herausfordererin von Roland Koch erkoren hat, bietet diese Chance für hübsche Wortspiele im Wahlkampf nicht. Immerhin ist aber auch sie eine Frau und ihr Name wenigstens auffällig. Darüber hinaus geriert sie sich als Gerechtigkeitsfanatikerin, indem sie Positionen vertritt, die in ihrer Partei ansonsten seit 1998 verpönt sind. Für verzweifelte Oppositionspolitiker in den Ländern, die irgendwie ins Gerede kommen müssen, mag diese Demagogie ja noch angehen, nicht jedoch für all jene, die seriös zum Gelingen der Großen Koalition in Berlin beitragen wollen.

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