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Studienzentrum Weikersheim, Burg Lichtenberg

Von Glühbirnen und Landminen

Von Glühbirnen und Landminen

Von Glühbirnen und Landminen

 

Von Glühbirnen und Landminen

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Haben Sie sich in besseren Zeiten womöglich mal einen Kristalleuchter für die gute Stube gegönnt? Dann aber fix ins Elektrogeschäft, klare Glühbirnen hamstern. Sonst dürfen Sie demnächst milchige Leuchtröhrenkolben oder kalte Halogenstrahler ins filigrane Lüsterwerk schrauben, wie die EU es befahl.

Seit zehn Tagen ist die Herstellung matter Glühbirnen und klarer 100-Watt-Lampen EU-weit verboten, die anderen Formate sollen folgen. Nur die rechtzeitig auf Halde produzierten Vorräte dürfen noch abverkauft werden. Warum matte Glühbirnen trotz nachweisbar gleicher Leuchtleistung als erste dran glauben mußten, bleibt Brüsseler Geheimnis. Wie sich Lieschen Euromüller im Berlaymont, wo die Rechtsabteilung der EU-Kommission sitzt, so die Welt halt zurechtlegt.

Die Argumente sind inzwischen ausgetauscht. Die sogenannten „Energiesparlampen“ können herkömmliche Glühbirnen zwar häufig ersetzen, aber eben nicht immer. Ihr Licht ist oft unangenehm, bei Beschädigung können hochgiftige Quecksilberdämpfe auftreten, und die Entsorgung dieses problembeladenen Sondermülls ist schlicht nicht geregelt.

Die Wärme bleibt nicht ungenutzt

In jedem Fall ist der Anteil an den Gesamtemissionen minimal, und die von Glühbirnen abgegebene Wärme bleibt zumindest in Wohnungen durchaus nicht ungenutzt. Nichts also, was die dirigistische Gängelung von 300 Millionen EU-Bürgern ernsthaft rechtfertigen könnte.

Aber mit Argumenten hat man Ideologen ja noch nie beeindrucken können. Wie die Klimaschutz-Fanatiker im Raumschiff Brüssel wirklich ticken, verrät die Einlassung des in der FAZ zitierten EU-Sprechers Ferran Tarradellas. Ob man denn nicht für künstlerische Installationen und Museen eine Ausnahme vom Verbot machen könne? Nein! Der EU-Eiferer: „Sonst ließen sich auch Ausnahmen verlangen, wenn ein Künstler Anti-Personen-Landminen, angereichertes Plutonium oder FCKW nutzen will.“ Glühbirnen gleich Landminen gleich Atombrennstäbe – aber sonst geht’s gut?

Der real existierende Lampensozialismus bekräftigt mal wieder aufs schönste, daß Brüssel-Hasser mit ihren Vorurteilen leider eben doch nur zu oft richtig liegen. Ein undurchsichtiger Klüngel von Industrie-Lobbyisten, die ein Konjunkturprogramm für den ein Vierteljahrhundert alten Ladenhüter „Energiesparlampe“ haben und mit dem Normal-Sortiment auch noch mal kräftig Kasse machen wollten, hat im Verein mit einer Handvoll beschränkter und von der „Klimaschutz“-Ideologie besessener Sesselwärmer einen planwirtschaftlichen Gleichschaltungsfeldzug angezettelt, und die EU-Staaten parieren ohne jede parlamentarische Mitsprache.

Dann schlägt die Stunde der Birnenschmuggler

Sich von Ignoranten entmündigen lassen zu müssen, die sich für Überflieger halten und unfehlbar zu wissen glauben, was für den doofen Rest das Beste ist – dieses Gefühl verbindet, cum grano salis, den EU-Bürger mit dem „DDR“-Untertanen und dem Sowjetmenschen.

Indes, auch in der EUdSSR wird es mehr Schlupflochsucher als zentralistische Verbotsplaner geben. Wenn die Hamstervorräte zur Neige gehen, blüht dann eben der antiquarische Glühbirnen-Schwarzmarkt, und wenn der Import auch noch verboten wird, schlägt die Stunde der Birnenschmuggler. Diesen Unfug sitzen wir auch noch aus.

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