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NSU-Prozeß
: Die schlechten Verlierer aus der Dutschke-Straße

NSU-Prozeß
: Die schlechten Verlierer aus der Dutschke-Straße

NSU-Prozeß
: Die schlechten Verlierer aus der Dutschke-Straße

NSU-Prozeß
 

Die schlechten Verlierer aus der Dutschke-Straße

Nun beginnt das große Wehklagen in Deutschlands Redaktionsstuben. Allen voran die taz jammert, im neuangesetzten Akkreditierungsverfahren für den NSU-Prozeß leer ausgegangen zu sein. Dabei war es gerade die Zeitungsgenossenschaft aus der Rudi-Dutschke-Straße, die sich zuvor über das erste Anmeldeverfahren empört hatte. Ein Kommentar von Felix Krautkrämer.
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Nun beginnt das große Wehklagen in Deutschlands Redaktionsstuben. Allen voran die taz jammert, im neuangesetzten Akkreditierungsverfahren für den NSU-Prozeß leer ausgegangen zu sein. Und das, wo sie doch beim letzten Mal ganz oben auf der Liste der zugelassenen Medien gestanden hatte.

Dabei war es gerade die linke Tageszeitung, die die Suada angestimmt hatte, wie kalt und unmenschlich es doch vom Münchner Oberlandesgericht gewesen sei, daß es für türkische Medien keine Sonderregelung getroffen hatte. Das sei „inakzeptabel“, empörte sich die taz. Daß die türkischen Journalisten bei der ersten Anmeldung allesamt geschlafen hatten, schien ihren Kollegen aus der Rudi-Dutschke-Straße keine Zeile wert.

Statt dessen war das Gericht schuld, weil es angeblich so unsensibel war, sich für ein Akkreditierungsverfahren zu entscheiden und sich dann auch noch an die Regeln zu halten. Gleichzeitig ließ sich im Schatten des herbeigeschriebenen Skandals die eigene überlegene Gutmenschlichkeit ganz wunderbar zur Schau stellen. Sollte das Gericht nicht doch noch türkische Medien zulassen, kündigte die taz selbstlos an, werde man zusätzlich auch noch auf türkisch über den Prozeß berichten.

Typisch linke Doppelmoral

Das ist nun nicht mehr notwendig. Denn statt der taz sind jetzt vier türkischsprachige Medien akkreditiert, darunter auch die Zeitung Sabah, die gegen das erste Anmeldeverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht geklagt hatte.

Ohne Frage, daß bei einem Prozeß wie dem gegen Beate Zschäpe überregionale Tageszeitung wie Welt, FAZ oder Süddeutsche Zeitung nicht dabei sind, statt dessen aber die Frauenzeitschrift Brigitte oder das Anzeigenblatt Hallo München, ist ein Witz. Trotzdem hat das jetzige Ergebnis auch sein Gutes, denn es entlarvt einmal mehr die typisch linke Doppelmoral. Kritisieren und Fordern läßt es sich immer gut, solange man nicht selbst betroffen ist. Wenn es aber an die eigenen Pfründe geht, sieht die Welt plötzlich ganz anders aus.

Dabei gibt es doch für die taz-Redakteure eigentlich gar keinen Grund, sich beleidigt in die Schmollecke zu verziehen und sich erneut über das böse Gericht und die Ungerechtigkeit der Welt zu beklagen. Schließlich können sie sich jederzeit bei ihren türkischen Kollegen von Hürriyet und Sabah über den Verlauf des NSU-Prozesses informieren. In Berlin sind beide Zeitungen problemlos zu bekommen.

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