DAMASKUS. Der Krieg in Syrien richtet sich zunehmend gegen die einheimischen Christen. Der chaldäisch-katholische Bischof von Aleppo, Antoine Audo, berichtete gegenüber dem britischen Parlament von antichristlichen Pogromen. Insbesondere in der Rebellenhochburg Homs hätten Christen unter Verfolgungen zu leiden. Hier seien fast alle Christen vertrieben worden. „Alle Kirchen wurden geschändet“, zitiert ihn das katholische Nachrichtenportal kath.net.
Auch in Aleppo ist die Situation prekär, berichtet der Jesuit. „Das Gesicht der Stadt hat sich verändert. Es gibt keine Sicherheit, alles ist schmutzig, es gibt Schwierigkeiten bei elementaren Transporteinrichtungen, keine Taxen, Busse.“ Viele Christen hätten nach Drohungen ihre Häuser verlassen. Bereits im März hatte die Syrisch-Orthodoxe Kirche in einem Memorandum eine „ethnische Säuberung“ durch die gegen Präsident Basheer al-Assad kämpfenden Aufständischen beklagt.
Söldner aus dem Irak und Libyen
Konkret warf der kirchliche Bericht den sogenannten Faruq-Brigaden in Homs vor, Christen aus ihren Häusern zu vertreiben und ihr Eigentum zu beschlagnahmen. Auf diese Weise seien bereits ganze Stadtviertel gezielt von Christen gesäubert worden. Laut Beobachtern setzen sich die Faruq-Brigaden hauptsächlich aus libyschen und irakischen Söldnern zusammen, die von radikalislamischen Geldgebern in Saud-Arabien finanziert werden. (FA)