BERLIN. Der NPD-Bundesvize Jürgen Rieger ist tot. Dies bestätigte NPD-Pressesprecher Klaus Beier gegenüber der JUNGEN FREIHEIT. Rieger hatte am Sonnabend während einer Pause der Parteivorstandsitzung in der Parteizentrale der NPD über Beschwerden geklagt und war mit Verdacht auf einen Schlaganfall in ein Berliner Krankenhaus eingeliefert worden.
Eine Blutung im Hirn soll dann bereits in der Nacht zum Sonntag zum Hirntod des 63jährigen geführt haben. Am Donnerstag stellten die Ärzte schließlich die lebenserhaltenden Maßnahmen ein.
Rieger zählte zu den bekanntesten und einflußreichsten Personen der rechtsextremen Szene und hat sich vor allem als Finanzier und Anwalt einen Namen gemacht. Darüber hinaus sorgte er als passionierter Rassentheoretiker und Sammler von NS-Devotionalien für Schlagzeilen. Erst im Sommer wurde bekannt, daß Rieger ein Kraft-durch-Freude-Museum in Wolfsburg plante.
Im Februar 2007 wurde Rieger Landesvorsitzender der NPD-Hamburg und im vergangenen Jahr stellvertretender NPD-Bundesvorsitzender. Beim Bundesparteitag im Mai wurde er in diesem Amt bestätigt. Rieger galt als wichtiger Geldgeber der in finanziellen Schwierigkeiten steckenden Partei. So soll er erst kürzlich für den Landtagswahlkampf der NPD in Thüringen ein nicht unerhebliches Darlehen gegeben haben. (krk)