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Nach BBC-Skandal: Vorwurf: Auch der SWR hat Trumps Kapitol-Rede brisant verkürzt

Nach BBC-Skandal: Vorwurf: Auch der SWR hat Trumps Kapitol-Rede brisant verkürzt

Nach BBC-Skandal: Vorwurf: Auch der SWR hat Trumps Kapitol-Rede brisant verkürzt

Hat auch der deutsche öffentlich-rechtliche Rundfunk Trumps Rede vor dem Sturm auf das Kapitol manipuliert? Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Hiroshi Tajima
Hat auch der deutsche öffentlich-rechtliche Rundfunk Trumps Rede vor dem Sturm auf das Kapitol manipuliert? Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Hiroshi Tajima
Hat auch der deutsche öffentlich-rechtliche Rundfunk Trumps Rede vor dem Sturm auf das Kapitol manipuliert? Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Hiroshi Tajima
Nach BBC-Skandal
 

Vorwurf: Auch der SWR hat Trumps Kapitol-Rede brisant verkürzt

Nach dem BBC-Skandal rückt nun der deutsche öffentlich-rechtliche Rundfunk in den Fokus. Auch der SWR hat Trumps Rede vom 6. Januar 2021 mit einer heiklen Montage versehen. Wie der Sender auf Vorwürfe reagiert.
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STUTTGART. Die BBC hat wegen der verfälschten Darstellung von Donald Trumps Rede am 6. Januar großen Widerstand erfahren (die JF berichtete). Doch auch in Deutschland arbeiteten öffentlich-rechtliche Sender mit ähnlich heiklen Montagen – allen voran der Südwestrundfunk (SWR).

In der von der ARD ausgestrahlten Dokumentation „Sturm auf das Kapitol“ vom 6. Januar 2022, werden zwei Passagen aus Trumps Rede nahezu nahtlos aneinandergeschnitten. Zunächst hört man Trump sagen: „Because you’ll never take back our country with weakness. You have to show strength and you have to be strong“ („Denn mit Schwäche werdet ihr unser Land niemals zurückerobern. Ihr müßt Stärke zeigen, ihr müßt stark sein“).

Die Bilder zeigen jubelnde Anhänger. Dann setzt das Audio aus, der Schnitt ist nur hörbar. Kurz darauf folgt: „And we fight. We fight like hell. If we don’t fight like hell, we’re not gonna have our country anymore“ („Und wir kämpfen. Wir kämpfen wie die Hölle. Wenn wir nicht wie die Hölle kämpfen, werden wir unser Land nicht mehr haben“). Für Zuschauer wirkt das wie ein fortlaufender Abschnitt. Tatsächlich liegen im Original fast fünfzig Minuten zwischen beiden Passagen.

Entscheidend ist, ob Trump zu Gewalt aufrief

Genau in diesem ausgelassenen Teil sagt Trump, man werde zum Kapitol marschieren, um „peacefully and patriotically“ („friedlich und patriotisch“) die Stimme zu erheben – eine Passage, die für die Frage zentral ist, ob er zur Gewalt aufrief.

Der SWR sieht laut der Weltwoche dennoch „keine Irreführung oder Verkürzung“ und hält den fehlenden Satz für „an dieser Stelle von keiner Relevanz“. Die Zitate hätten nicht der Zusammenfassung der Rede gedient, sondern sollten lediglich die Stimmung der Menge zeigen. Die Berichterstattung entspreche den „etablierten Standards des journalistischen Handwerks“.

Die Weltwoche dokumentiert die fragliche Stelle in einem eigenen Video und zeigt, wie der Zusammenhang im Original hergestellt ist. Der Sender verweist darauf, man behandele das Thema des friedlichen Protests später – „nach Einblendung der Zeittafel 16.17 Uhr“. Zu diesem Zeitpunkt war der Sturm allerdings bereits in vollem Gang. Entscheidender ist, was Trump sagte, bevor die Gewalt begann. (rr)

Hat auch der deutsche öffentlich-rechtliche Rundfunk Trumps Rede vor dem Sturm auf das Kapitol manipuliert? Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Hiroshi Tajima
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