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Patriotismus im öffentlichen Raum: Mehr Mut zur Flagge!

Patriotismus im öffentlichen Raum: Mehr Mut zur Flagge!

Patriotismus im öffentlichen Raum: Mehr Mut zur Flagge!

Das Bild zeigt eine Deutschlandflagge vor einem Gymnasium in Sachsen-Anhalt.
Das Bild zeigt eine Deutschlandflagge vor einem Gymnasium in Sachsen-Anhalt.
Die Deutschlandflagge vor dem Roland-Gymnasium in Sachsen-Anhalt: Ersatzidentitäten sind kein Substitut für gesundes Nationalbewußtsein. Foto: IMAGO / Christian Schroedter
Patriotismus im öffentlichen Raum
 

Mehr Mut zur Flagge!

Die Nationalflagge vor öffentlichen Gebäuden ist fast überall selbstverständlich. Daß darüber hierzulande gestritten wird, offenbart eine deutsche Psychose. Ein Kommentar von JF-Chefredakteur Dieter Stein.
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Ein Streit mit kulturkämpferischer Note schwappt durch das Land. Es geht um ganzjährige Beflaggung öffentlicher Gebäude – mit Schwarz-Rot-Gold. Bislang wird die deutsche Flagge nur an wenigen nationalen Gedenktagen im Jahr gehißt. In fast allen westlichen Staaten ist es dagegen selbstverständlich, nicht nur Behörden und Schulen permanent zu beflaggen.

Erste Vorstöße seitens der CDU vor zehn Jahren, eine stärkere Präsenz der Nationalflagge durchzusetzen, versandeten. Einem Beschluß auf ihrem Bundesparteitag 2019 für eine Dauerbeflaggung folgte – nichts. Erst seit die AfD auf Landkreis­ebene unter Einreißen der Brandmauer begann, dies in Sachsen-Anhalt und Thüringen durchzusetzen, nimmt das Thema Fahrt auf.

Inzwischen befassen sich auch westdeutsche Landtage mit dem Flaggenstreit. „Gesunder Patriotismus“ könne „identitätsstiftend“ sein, fällt bei SPD-Bildungsminister von Rheinland-Pfalz, Sven Teuber, der Groschen, um die Beflaggung dann abzulehnen: Der AfD sei nur an „Spaltung, Polarisierung“ gelegen. Die deutsche Flagge spaltet und soll deshalb nicht gezeigt werden?

Der Flaggenstreit berührt den wunden Punkt der deutschen Neurose

Demgegenüber überboten sich in den vergangenen Jahren Ministerien, öffentliche Einrichtungen, aber auch Großunternehmen darin, die Regenbogenflagge zu hissen – Symbol der Homosexuellenbewegung und einer linken LGBTQ-Agenda. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) erntete linken Gegenwind, weil sie sich weigerte, die Regenbogenflagge am „Christopher Street Day“ auf dem Reichstag zu hissen – unter Verweis auf politische Neutralität. Dafür meldet das Bundesamt für Verfassungsschutz stolz, ganzjährig regenbogenbeflaggt zu sein.

Letztlich berührt der Streit den wunden Punkt der deutschen Neurose: unsere ungelöste Aussöhnung mit uns selbst, das Schicksal zu akzeptieren, einer Nation anzugehören, seiner Identität nicht entfliehen zu können – so brüchig sie auch je nach Blickwinkel empfunden wird. Jede Gemeinschaft bedarf positiver Vergewisserung, positiver Symbole, um zu überleben. Wollen wir das nicht?

Erkennbar schämen sich viele Angehörige der politischen Klasse dieses gemeinsamen Bandes und glauben, ihm mit Ersatzidentitäten entkommen zu können. Gerade angesichts der Spannungen, unter denen unser Gemeinwesen steht, wäre kaum etwas wichtiger als eine Rückbesinnung auf den nationalen Zusammenhalt – von links bis rechts. Wovon soll im übrigen sonst positive Integrationskraft ausgehen, die insbesondere auch jene Migranten prägt, die sich willig einzufügen – in was? – bereit sind? Also: Mehr Mut zu nationalen Symbolen!

Aus der JF-Ausgabe 28/25.

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Die Deutschlandflagge vor dem Roland-Gymnasium in Sachsen-Anhalt: Ersatzidentitäten sind kein Substitut für gesundes Nationalbewußtsein. Foto: IMAGO / Christian Schroedter
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