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Kampagne wegen Namensgleichheit: Haß im Netz gegen Artur A. – doch er ist nicht der Amokschütze von Graz

Kampagne wegen Namensgleichheit: Haß im Netz gegen Artur A. – doch er ist nicht der Amokschütze von Graz

Kampagne wegen Namensgleichheit: Haß im Netz gegen Artur A. – doch er ist nicht der Amokschütze von Graz

Artur. Die Trauer nach der Bluttat von Graz schlägt bei manchen in blanken Haß um. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Darko Bandic
Artur. Die Trauer nach der Bluttat von Graz schlägt bei manchen in blanken Haß um. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Darko Bandic
Die Trauer nach der Bluttat von Graz schlägt bei manchen in blanken Haß um. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Darko Bandic
Kampagne wegen Namensgleichheit
 

Haß im Netz gegen Artur A. – doch er ist nicht der Amokschütze von Graz

Weil er denselben Namen wie der Täter trägt, wird ein Steirer zur Zielscheibe im Netz. Morddrohungen, Falschinfos, Angst vor Selbstjustiz – ein tragisches Beispiel für digitale Hetze.
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GRAZ. Seit Dienstagabend hat ein junger Mann aus der Südweststeiermark ein Problem: Er steht unter massivem Beschuß im Internet – nur weil er denselben Vornamen und Anfangsbuchstaben im Nachnamen trägt wie der Täter des Amoklaufes an einem Gymnasium. Dabei hatte sich der Attentäter nach dem Blutbad erschossen.

Da der Familienname des Cybermobbing-Opfers überdies auf ausländische Wurzeln schließen läßt, reichte das offenbar für Internet-Trolle aus, um eine regelrechte Haßkampagne gegen ihn und seine Familie loszutreten.

Gegenüber dem ORF Radio Steiermark schilderte der Betroffene, ein Artur A.: „Wir werden mit ekelhaften Nachrichten bombardiert. Mein Foto wurde auf Plattformen geteilt, sogar international – etwa in Frankreich.“ Selbst Freunde und Bekannte seien auf die Falschmeldung hereingefallen: „Sogar Leute, die mich persönlich kennen, glauben, ich sei der Täter – weil so viele Bilder von mir verschickt wurden. Ich habe Morddrohungen bekommen.“

Familie verbrachte Nacht getrennt – Polizei abwartend

Aus Furcht vor möglichen Übergriffen habe die Familie die Nacht von Dienstag auf Mittwoch getrennt an verschiedenen Orten verbracht. „Wir hatten Angst, daß jemand Selbstjustiz übt“, so Artur. Der junge Südweststeirer wandte sich an die Polizei – doch die wiegelte ab: Man könne erst aktiv werden, wenn eine konkrete Gefahrensituation vorliege. „Man hat mir gesagt, man kann es aufnehmen, aber erst handeln, wenn etwas passiert ist“, berichtet er.

Auch Arturs Fußballverein wurde in Mitleidenschaft gezogen. Der Clubobmann schaltete sofort juristische Unterstützung ein, um dem unschuldig ins Visier Geratenen beizustehen. (rr)

Die Trauer nach der Bluttat von Graz schlägt bei manchen in blanken Haß um. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Darko Bandic
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