Der bekannte Euro-Kritiker und langjährige JF-Autor Wilhelm Hankel ist tot. Nach Angaben seiner Frau starb er nach kurzer Krankheit am Mittwoch in der Kölner Uniklinik. „Er hat seinen 85. Geburtstag noch mit allerletzter Kraft gefeiert“, sagte Uta Hankel am Samstag der Nachrichtenagentur dpa.
Der am 10. Januar 1929 in der Nähe von Danzig geborene Wirtschaftsexperte war von 1959 bis 1967 Chefvolkswirt der Kreditanstalt für Wiederaufbau und von 1972 bis 1974 Präsident der Hessischen Landesbank. Hankel war in seiner Funktion als Ministerialdirektor im Bundesministerium für Wirtschaft einer der maßgeblichen Entwickler der Bundesschatzbriefe.
Kritiker der Euro-Politik
Er lehrte unter anderem an der Harvard-Universität und der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main. Hankel hatte stets vor der Einführung des Euro gewarnt und war mehrfach gegen die Euro-Rettungspakete vor das Bundesverfassungsgericht gezogen.
Dabei errang er zusammen mit Karl Albrecht Schachtschneider, Wilhelm Nölling, Bruno Bandulet und Joachim Starbatty Teilerfolge vor dem höchsten Gericht. Dieses verpflichtete die Bundesregierung mehrfach, die nationale Souveränität Deutschlands nicht aus den Augen zu verlieren.
Hankel war seit 2005 Autor der JUNGEN FREIHEIT und schrieb regelmäßig über die Gefahren der Euro-Rettung und die finanziellen Auswirkungen für Deutschland. Zuletzt hatte Hankel den eurokritischen Kurs der Freien Wähler unterstützt. (ho)
Wilhelm Hankel im JF-Interview:
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